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Re: Die alte Mär: "Wenn du viel Autobahn fährst - nimm einen Diesel..."

Verfasst: 02.09.2018, 20:25
von musicman
PMueller hat geschrieben:
27.08.2018, 15:46
Wenn ich das recht höre, drehen Formel1-Autos sehr wohl sehr hoch
Das tun sie, ja, aber weil sie unwirtschaftlich fahren dürfen, kein Lärmlimit haben und nur 6 Rennen halten müssen. Einige Reibungs- und Schwingungsverluste in solchen Motoren gehen gerne mal mit der Geschwindigkeit im Kubik, d.h. 16.000 statt 4.000 UPM macht 64fachen Verschleiss. Solange wir von Leistungen um die 100kW abwärts reden, lassen die sich auch mit "geringen" Drehzahlen noch übertragen. Je mehr man da rausholen will, desto höher muss man auch drehen. Letztlich bekommt man auch einen "normalen" Motor mit Tuning auf überhohe Drehzahlen und zieht mehr Leistung raus. Allerdings haben die dann richtig Durst und halten nicht lange.

Im Übrigen haben ja auch Diesel ihren Maximalpunkt der Leistung im oberen Drehzahlbereich.

Re: Die alte Mär: "Wenn du viel Autobahn fährst - nimm einen Diesel..."

Verfasst: 02.09.2018, 20:41
von Olav_888
Stimmt, den Trabbimotor haben sie damals auch auf knapp 100PS gebracht, nur lange gehalten hat er in den Rennpappen nicht

Re: Die alte Mär: "Wenn du viel Autobahn fährst - nimm einen Diesel..."

Verfasst: 02.09.2018, 20:59
von Meik
Das Märchen hat sich bei mir nach mittlerweile 90tkm im Auris HSD bestätigt. Nach Golf V-Diesel, im Feb19 3 Jahren Auris-HSD wird nach Leasingende der nächste Wagen wieder ein Diesel.

Literverbrauch ist der HSD in der Stadt unschlagbar, über Land ähnlich wie der Diesel, bei etwas zügigerer BAB ist der Diesel da auch mal einen halben Liter und mehr sparsamer. Dazu 20ct und mehr pro Liter weniger. Bei 40tkm pro Jahr, 5,5l im Mix und 20ct Preisunterschied hängen da schon 440€ pro Jahr bei identischem Literverbrauch. Versicherung teurer, Leasingrate teurer. Und der Lärmpegel wenn man zügiger fährt. Der Antrieb bleibt leise, selbst wenn er mal höher dreht. Der geht doch bei zügigem BAB-Tempo im Gesamtgeräuschpegel insbesondere aus Wind- und Abrollgeräuschen unter. Für Autobahneinsatz ist der Auris einfach unzureichend gedämmt.

Den Golf meiner Eltern habe ich auf der Bahn aus Interesse mal gemessen. Auf der A3 mit mäßiger Aspaltqualität war der Auris fast 6db bei Tempo 150 im Innenraum lauter.

Der Auris-HSD ist ein tolles Auto - jemandem der überwiegend BAB fährt würde ich den trotzdem aus Erfahrung nicht empfehlen. Da ist man einfach mit Focus, Golf und Co mit 115-120PS-Diesel besser unterwegs bei annähernd gleichen Fahrleistungen. Dafür hat umgekehrt der Diesel nichts verloren wenn es um Stadtverkehr, Kinder zur Schule und ähnlichen alltäglichen Kurzstreckenverkehr geht - leider fahren auch da reichlich Diesel. Abgasreinigung die nie warm wird, Partikelfilter die sich dabei kaum freibrennen können etc.. - all die Probleme hat der HSD bei solchem Einsatz nicht.

Re: Die alte Mär: "Wenn du viel Autobahn fährst - nimm einen Diesel..."

Verfasst: 02.09.2018, 21:11
von Moondust82
Dann haben wir jetzt ja zwei Rechnungen, wo wir sehen, dass es auf die Anschaffungsmethode und das Auto ankommt.

Der Auris TS ist dem Astra Diesel überlegen (s.o.). Und ich bezweifel, dass deine Rechnung noch passt, wenn du den Golf nicht als Firmenwagen least und ihn länger als drei Jahre fährst. Beim Kauf ist ein gleich ausgestatteter Golf Variant mal eben 4.000 Euro Liste teurer, was man einkalkulieren muss. Und die niedrigere Steuer gleicht die höhere Versicherung ja locker aus. Daher ist das für mich kein zusätzlicher Kostenfaktor.

Einer Privatperson, die 40.000 km im Jahr überwiegend BAB fährt und den Wagen auf fahren will, würde ich deshalb trotzdem zum HSD raten.

Ein neues Getriebe für den Golf kostet 3.000 Euro, oder 7 Jahre deine 440 Euro. Wer den Wagen dann bei 300.000 km abstößt, bevor die Reparaturen anfangen, rechnet natürlich nochmal anders.

Re: Die alte Mär: "Wenn du viel Autobahn fährst - nimm einen Diesel..."

Verfasst: 02.09.2018, 21:24
von freis
Moondust82 hat geschrieben:
02.09.2018, 21:11
..........
Ein neues Getriebe für den Golf kostet 3.000 Euro, oder 7 Jahre deine 440 Euro.
Du meinst sicher das anfälligere DSG bzw. die sogenannten Schaltautomaten abseits der Wandlerautomatiken.

ICH bin jedenfalls auch der Meinung,
daß die technischen Ersatzkosten eines modernen Diesels,
ob DPF oder LiMas oder Injektoren oder Turbos oder Druckdifferenzsoren oder Anlasser oder Kupplungen oder Zweimassenschwungräder oder AdBlueTechnik
in der Summe die DIESEL-Spritersparnisse mehr als auffressen und bin deshalb froh einen HSD zu fahren.
Hoffentlich über 300.000km !!

Gute Grüße,
freis

Re: Die alte Mär: "Wenn du viel Autobahn fährst - nimm einen Diesel..."

Verfasst: 02.09.2018, 21:26
von Moondust82
Mein Beispiel war in der Tat ein Polo mit DSG. Aber der ist eine Klasse unter dem Golf...bezweifle, dass ein Variant Diesel günstiger wäre...

Re: Die alte Mär: "Wenn du viel Autobahn fährst - nimm einen Diesel..."

Verfasst: 02.09.2018, 21:40
von Moondust82
freis hat geschrieben:
02.09.2018, 21:24

Hoffentlich über 300.000km !!
locker ;-)

Re: Die alte Mär: "Wenn du viel Autobahn fährst - nimm einen Diesel..."

Verfasst: 03.09.2018, 09:32
von PflegeAuris
Moin,

Interessante Richtung, die die Diskussion nimmt.

Jetzt geht es um den Privatfahrer, der 40 tkm/a macht, und das vorwiegend auf der BAB … den möchte ich mal kennen lernen :ahh:

Aber im Ernst, dieser hypothetische Mensch "lebt" nahezu auf der Autobahn. Er sollte sich eher fragen, ob er beim Griff zur Kompaktklasse nicht nen Fehler gemacht hat.

Bei solchen Fahrprofilen darf es schon ein wenig mehr Komfort sein, also dann eher Passat vs. kommender Camry z.B.

Klar, die werden beide mehr Durst entwickeln als Golf oder Auris, nur für 40 tkm/a ist man schon viele Stunden im Jahr auf der BAB

Re: Die alte Mär: "Wenn du viel Autobahn fährst - nimm einen Diesel..."

Verfasst: 03.09.2018, 09:37
von Moondust82
Ich bin Berufspendler und fahre allein dadurch 25.000 km. Mit freizeitfahrten 30.000 km.

Von 40.000 km auf der Bahn ist doch gar nicht die Rede! Privatfahrer mit 30-40.000 km im Jahr-gibt es zuhauf.

Re: Die alte Mär: "Wenn du viel Autobahn fährst - nimm einen Diesel..."

Verfasst: 03.09.2018, 09:42
von Moondust82
PflegeAuris hat geschrieben:
03.09.2018, 09:32
Jetzt geht es um den Privatfahrer, der 40 tkm/a macht, und das vorwiegend auf der BAB … den möchte ich mal kennen lernen :ahh:
Komm mich mal besuchen, PflegeAuris. ich zeig dir schon mal 6 Leute, die jedes jahr 30-35.000 km machen :-) das ist doch nix ungewöhnliches, vor allem hier in der Provinz, wo man zum Arbeitsplatz eben täglich 70-100 km fährt :ahh:

Re: Die alte Mär: "Wenn du viel Autobahn fährst - nimm einen Diesel..."

Verfasst: 03.09.2018, 09:47
von Olav_888
Es gibt auch genügend Ost-West-Pendler, 45 Arbeitswochen mal 2x500-600km macht Menge, was man nur für die Arbeit fährt

Re: Die alte Mär: "Wenn du viel Autobahn fährst - nimm einen Diesel..."

Verfasst: 03.09.2018, 10:02
von schwarzvogel
Fern- und Autobahnfahren.
Warum soll ein Hybrid das nicht können ??? - Schlicht B l ö d s i n n !
mfG schwarzvogel

Re: Die alte Mär: "Wenn du viel Autobahn fährst - nimm einen Diesel..."

Verfasst: 03.09.2018, 10:54
von Olav_888
Es geht nicht darum, ob er es kann, sondern welcher Wagen günstiger ist. Und da ist es nach wie vor so, der Diesel ist auch dank der Subventionen hier preisgünstiger.

Re: Die alte Mär: "Wenn du viel Autobahn fährst - nimm einen Diesel..."

Verfasst: 03.09.2018, 11:01
von Moondust82
Olav. Aber nur vermeintlich an der Zapfsäule, wenn du ihn lang fährst und nicht schon nach 3 Jahren abgibst...habe ausgerechnet, dass mein Auris TS auf 10 Jahre 1890 Euro teurer ist als der frühere Ceed Diesel. Und das nur dank niedrigerer Mineralölsteuer. Dafür krieg ich nicht viel, was beim Diesel kaputt gegen kann. Allein der Kupplungstsusch kostet beim Ceed 1.000 Euro laut foren. Und die wird auf 10 Jahre einmal durch sein. Für den Diesel Rußpartikelfilter reicht es dann schon nicht mehr...

Re: Die alte Mär: "Wenn du viel Autobahn fährst - nimm einen Diesel..."

Verfasst: 03.09.2018, 11:38
von Olav_888
Ich sag es mal so, wenn Du den Diesel primär auf der BAB fährst, hast Du mit den Teilen auch wenig Probleme. Mein letzter Diesel hatte auf den 400.000km nix, was nicht auch beim HSD kaputt gehen kann. Einzig das Reinigen des AGR's entfällt jetzt, dafür muss ich mir Gedanken über die Erhaltungsladung der Minibatterie machen, wenn ich mal 2 Wochen da Auto stehen lassen
Es kommt halt auf den Einsatzzweck an, und als fast reines BAB-Auto ist der Diesel aktuell halt finanziell besser als der HSD. Aber wie schon gesagt, kaufen würde ich ihn mir trotzdem nicht mehr