Informationsbeschaffung und Entscheidung
Arbeiten wir uns doch einfach mal von A-Z durch. Es sind die Dinge, die mich bei meiner Suche interessiert haben. Ich versuche meine eigenen Erfahrungen so gut es geht wiederzugeben und auch auf angelesene Infos und Berichte dabei eingehen. Für Vollständigkeit und Richtigkeit kann ich nicht garantieren.
Akku Reichweite:
Springen wir direkt in die vollen. Lange Zeit habe ich mich für den Hybrid Antrieb des Toyotas nicht interessiert. „Was sollen die 2km Reichweite schon bringen?“ Hier war einiges an Lesestoff notwendig bis es „klick“ gemacht hat. Ein Satz ist mir dabei in Erinnerung geblieben (könnte sogar hier im Forum gewesen sein) der sinngemäß lautete „Achte nicht auf die aktuellen Geschwindigkeiten die Du fährst, achte mal auf Deine Durchschnittsgeschwindigkeiten“. Darin steckt für mich das wahre Potential dieses Hybridantriebes.
Beschleunigung:
Aufgrund des stufenlosen Getriebes ist das empfinden natürlich toll. Wer es nicht kennt wird sich anfänglich vielleicht wundern das kein „Ruck“ durch das Auto geht, auch wenn man vorher bereits mit einem Automatikgetriebe gefahren ist. Hin und wieder ist auch von einem „Gummibandeffekt“ zu lesen. Bitte legt darauf nicht zu viel wert. Da gehe ich im Bereich …. Nochmal ein.
Effizienz:
Mit der Zeit stellte sich dieser Begriff als eigentlich DAS zentrale Thema bei dem Auto heraus. Bei Autos mit elektrischer Reichweite habe ich immer in „Entweder – Oder“ gedacht, das funktioniert beim Auris aber nicht, von den 2km mal abgesehen. Überspitzt ausgedrückt dient der Akku dazu den Benzinverbrauch möglichst konstant zu halten. Fährt man als eine Brücke hinauf und das System entscheidet Die zusätzliche Kraft hole ich mir aus dem Akku wirkt sich das natürlich entsprechend günstig auf den Spritverbrauch aus.
Fahrgefühl:
Das beschreibe ich kurz und knapp: Ein Golf 7 fährt meines Erachtens nicht viel besser.
Geräusche:
Häufig wird geschrieben „Beim Beschleunigen wird der Motor unangenehm laut“. Mal ehrlich, welcher Motor wird beim Beschleunigen nicht laut? Ich komme hier nochmal auf die Effizienz zurück. Wenn das System beim schnellen Beschleunigen laut wird, läuft der Motor zwar mit hoher Drehzahl, aber zumindest meiner Vermutung nach auch mit dem maximalen Drehmoment. Also schöpft der Motor auch sein potential auch gut aus. Der herkömmliche Antrieb wird zwar erst mit der gleichmäßig, ansteigenden Drehzahl laut ABER: Ist das auch so Effizient wie im Auris?
Da ich einen entspannten Fahrstil pflege, ist das Geräuschthema für mich persönlich kaum ein Thema, war aber dennoch bei der Probefahrt für mich spannend das zu erleben.
Ansonsten ist das Auto leise, nichts knarzte im Vorführwagen, was allerdings auch bei dem 1 Jahr zuvor gefahrenen Auris als Leihwagen mit 70TKM auf der Uhr der Fall war.
Motor:
Beruflich bin ich im Kaufmännischen Bereich, meine folgenden Ausführungen sind daher bitte nicht auf die Goldwaage zu legen
Es ist ein vom Aussterben bedrohter Saugmotor verbaut. Das ich mich nochmal für einen solchen entscheide hätte ich nicht gedacht. Ein Turbo lässt sich meiner Meinung nach Schaltfauler fahren. Daher hatte ich mich für das nächste Auto auch wieder auf einen Turbobenziner eingestellt.
Der Saugmotor im Auris, aber auch im Prius (beim RAV4 weiß ich es nicht zu 100%, schätze aber da trifft es auch zu) läuft nach dem sogenannten Atkinson Zyklus. Knapp umschrieben heißt das: Untenrum träger als ein Saugmotor, bei hohen Drehzahlen aber effizienter. Bitte denkt jetzt nicht „Oh Gott, unten rum träge, da komme ich ja nicht vom Fleck“ Vergesst nicht den Akku. Der fängt das meiner Meinung nach sehr gut auf. Immerhin wirft der E-Motor 207 Newtonmeter in den Ring. Der Benziner schmeißt bei ca. um 4000 Umdrehungen 142 Newtonmeter dazu. Für meine überwiegende Landstrassenfahrerei und normaler Dorf- / Stadtverkehrsstrecken reicht das locker.
Platzangebot:
Bei der Fahrzeugsuche war ein Kriterium für mich wichtig: Kann ich hinter dem auf mich eingestellten Fahrersitz bequem sitzen? Bei 1,93m ist das nicht üblich. Und siehe da, zu meiner großen Überraschung hat das gut funktioniert.
Kofferraum: Sehen sie nicht toll aus die Prospektangaben? Ich vergleiche mal mit einem Octavia, der stand auch auf meiner Liste der Kaufoptionen. Der Auris TS ist mit 530 Litern angebeben, der Octavia scheint mit 610 Litern um Welten größer. Bitte werft einen Blick in die Autotests vom ADAC. Seit einigen Jahren gibt der ADAC auch das Volumen an, was der Kofferraum auf der untersten Ladehöhe bis zum Fenster hat. Im Auris TS finden dann 415 Liter ihren Platz, im Octavia 475 Liter. Von 80 Litern bleiben 60 übrig. Ich habe mich hinterfragt, wie oft brauche ich den Platz wirklich? Vermutlich 1x im Jahr wenn es in den Urlaub geht. Sollte ich mehr Platz brauchen, kann immer noch eine Dachbox installiert werden.
Preis:
Der Vergleich zwischen den Toyota Hybriden und herkömmlichen Benzinern hinkt sicherlich ein wenig. Im Toyota habe ich nun auch manche Ausstattung auf die ich nicht zwingend wert gelegt hätte. Aber es freut mich dass es drin ist. Ein möglichst identisch ausgestatteter Octavia hätte mich gute 5,5 – 6 TEUR mehr gekostet (Preisvergleich mit meinem Kaufpreis des Auris und einem Octavia (ohne 5 Jahresgarantie) der beim Händler steht). Für diese Differenz kann ich eine ganze Menge Sprit verfahren.
Verbrauch:
Das Auris Prospekt verspricht im Schnitt 3,9 Liter, Sinn und Unsinn der NEFZ Variante müssen wir hier nicht diskutieren . Spritmonitor hat mir einen Durchschnitt von 5,3 Liter aufgezeigt. Diese 5,3 Liter habe ich auch auf der Probefahrt erreicht. Da der Hybrid sicherlich einige Eigenheiten hat die man erst mit der Zeit kennen lernt, habe ich die leise Hoffnung langfristig unter 5 Litern zu liegen. 5,5 wären für mich aber auch kein Beinbruch
Auch hier möchte ich nochmal auf den Octavia verweisen. Dieser liegt im Prospekt mit der „alten“ 1,4 TSI 150 PS Variante bei 5,1 Litern. Im realen Betrieb also wohl eher bei 6.
Das soll nun erstmal alles sein.
Ich möchte ausdrücklich erwähnen dass ich den Octavia nicht schlecht machen möchte. Lange war ich davon ausgegangen, dass das wohl mein nächstes Auto wird. Allerdings bietet dieser Wagen mir keine Vorteile die mich davon überzeugen könnten: Mehr Geld für die selbe Ausstattung, weniger Auto für den selben Preis oder mehr Benzin für die selben Strecken zu verbrennen.
Zusätzlich hat der geringe Aufpreis für die Verlängerung der Werksgarantie seinen Charme: 3 Jahre ab Werk + 2 Jahre für etwa 225 EUR zu 2 Jahre ab Werk + 3 Jahre für etwa 890 EUR. Auf die Hybridkomponenten gibt es ab Werk 5 Jahre. Mit einem jährlichen Hybrid Check-Up (ab dem 5. Jahr? Frage an die Forumsexperten) kann die Garantie auf die Hybridkomponenten auf 10 Jahre ausgeweitet werden.
Nun hoffe ich das lesen war informativ. Ich werde erstmal noch gut 3 Monate warten ehe das Abenteuer richtig losgehen kann
Viele Grüße und bis bald!