Assistenzsysteme

Für die gepflegte Unterhaltung fernab der Technik um "Gott und die Welt".
Antworten
Nachricht
Autor
argon
Ehrenmitglied
Ehrenmitglied
Beiträge: 518
Registriert: 19.01.2013, 18:52
Modell: -
Motor: 2.0 Hybrid
Getriebe: sonstige

Assistenzsysteme

#1 Beitrag von argon » 10.11.2013, 21:39

Ich hatte gerade etwas im Auris II Technik-Forum im Thread zum Fernlichtassistenten gestöbert, und mir dabei eine Frage gestellt, die man sich heutzutage eigentlich bei jedem modernen Fahrzeug und bei vielen Features stellen kann:

Wer braucht das denn überhaupt?! .irre

Mich würde mal interessieren, wie ihr so zu den ganzen Helferlein steht, die heutzutage verbaut werden und ob bzw. wie diese eure Kaufentscheidung beeinflussen (würden). Ich persönlich stehe solchen Assistenten eher kritisch gegenüber. Ich kann mir bei den wenigsten vorstellen, dass diese wirklich aktiv zur Sicherheit im Straßenverkehr beitragen sollen. Im Gegenteil: in vielen sehe ich diesbezüglich sogar ein Risiko. Denn je mehr einem das Auto beim Fahren abnimmt, desto weniger muss sich der Fahrer als solcher auf den Straßenverkehr konzentrieren. Spurassistent hier, Abstandsassistent da, Verkehrszeichenerkennung dort - vor kurzem habe ich sogar einen Bericht über einen Stauassistenten gesehen, welcher einem bei Stau, Rush Hour & Co. das Fahren komplett abnimmt. Das Fahrzeug regelt selbstständig Geschwindigkeit, Lenkung, Bremsvorgänge und was das Herz begehrt. Der Fahrer könne sich voll und ganz "sinnvolleren" Dingen widmen, als seine Zeit in stockenden Verkehr zu verschwenden: Zeitung lesen, mit dem iPad surfen, Kaffee trinken. Ich kann es nicht gutheißen, dass es dem Fahrer so überhaupt erst ermöglicht bzw. einfach gemacht wird, das Hirn beim Fahren abzuschalten.

Wenn ich eine Strecke zurücklegen möchte, ohne mich auf Dinge wie Verkehr und Steuer konzentrieren zu müssen, dann greife ich auf öffentliche Verkehrsmittel zurück. Ansonsten gilt für mich: wenn ich Auto fahre, dann fahre ich Auto - und zwar ganz oder gar nicht. Insofern brauche ich diesen ganzen Schnickschnack nicht und möchte ihn auch gar nicht haben. Ich würde mir auch kein entsprechendes Fahrzeug kaufen.
Und wenn ich mir dann Beiträge zu Features wie bspw. dem Fernlichtassistenten durchlese, in denen User schildern, dass selbst mit Technik, die einem eigentlich Arbeit abnehmen soll, trotzdem noch Input vom Fahrer nötig ist, dann sehe ich mich darin bestätigt, dass man diesen ganzen Quatsch überhaupt nicht braucht - wenn er denn überhaupt mal richtig funktionieren würde. Und mal ehrlich: sind wir als Autofahrer wirklich so faul geworden, dass wir selbst einfachste Handgriffe wie das Betätigen des Fernlichts der Elektronik überlassen wollen? .denken

klassm
Toyota Fan
Toyota Fan
Beiträge: 43
Registriert: 02.09.2013, 11:02
Modell: Auris 2
Motor: 2.0 Hybrid
Getriebe: sonstige

Re: Assistenzsysteme

#2 Beitrag von klassm » 11.11.2013, 11:21

Hi,

naja die Systeme sollen dich unterstützen, dir das Fahren aber eigentlich nicht abnehmen. Wenn die System im Stau selber fahren, dann soll das Auto bitte gleich vollautomatisch fahren.

Verschiedene Systeme finde ich allerdings durchaus nützlich, weil sie die Sicherheit nicht nur für dich, sondern eben auch für alle anderen Autos erhöhen. Du hast das Beispiel Fernlicht-Assistent gebracht. Sicher, der Assistent funktioniert nicht in allen Situationen 100%ig. Du kannst - und sollst wohl auch - händisch abblenden. Denkst du gerade nicht dran, dann wird der Gegenverkehr trotzdem nicht geblendet. Dann blendet das Auto eben automatisch ab. Anderes Beispiel: Ein Assistent, der im Stau automatisch bremst, wenn man dem Vordermann zu nahe kommt. Wie viele Unfälle passieren in Staus, weil jemand beim stop&go zu spät bremst?

Also alle Assistenten zu verdammen halte ich für überzogen. Ich bin eigentlich eher der Meinung, dass verschiedene Assistenten (z.B. für Stau (Abstand zum Vordermann), Abblendlicht (automatisches Einschalten), Spurhalten (Sekundenschlaf)) zur gesetzlich vorgeschriebenen Standardausstattung gehören sollten.

Matthias
Bild

Benutzeravatar
caelius
Ehrenmitglied
Ehrenmitglied
Beiträge: 1019
Registriert: 22.10.2010, 21:53
Modell: Auris 1
Motor: 1.8 Hybrid
Getriebe: eCVT (Hybrid)
Ausstattungvariante: Life
Farbe: Schneeweiß
EZ: 24. Sep 2010
Wohnort: Schwechat, AT

Re: Assistenzsysteme

#3 Beitrag von caelius » 11.11.2013, 11:54

Na ja, nachdem 90% der Autofahrer leider hoffnungslos überfordert sind, nebenher hundert andere Sachen machen oder einfach nur ein bissl... verhaltensauffällig sind, wären gewisse vorgeschriebene Assistenzsysteme gar nicht mal so schlecht. Einfach zum Schutz vor solchen Leuten. .denken Ansonsten geb' ich Dir Recht, ABS und ESP machen Sinn, der Rest fällt eher in die Kategorie "Komfortfunktionen".
Success is my only option, failure's not.
Bild

Hybrid_Sunny

Re: Assistenzsysteme

#4 Beitrag von Hybrid_Sunny » 11.11.2013, 12:25

Einen Abstandstempomat mit Bremsassistenten würde ich mir sehr wünschen.

Der Parkassistent macht es einem einfacher Einzuparken, ist toll (funktioniert aber nicht immer).

Die Rückfahrkamera ist gut.

Benutzeravatar
yarisbaschti
Ehrenmitglied
Ehrenmitglied
Beiträge: 1391
Registriert: 26.08.2012, 10:02
Modell: Auris 1
Motor: 1.6 Benziner
Getriebe: 6-Gang Manuell
Ausstattungvariante: Travel + Extras
Farbe: Mysticschwarz
EZ: 20. Sep 2012
Wohnort: Suhl/Erfurt

Re: Assistenzsysteme

#5 Beitrag von yarisbaschti » 11.11.2013, 14:20

Für sinnvoll befinde ich ABS und VSC oder einen Totenwinkelwarner.
Als nette Komfortfunktion ist sowas wie das Blinkermodul oder den Abstandshalter beim Tempomat ganz schön, brauchen tut man es aber ebenso wenig wie einen Lichtassistent, Spurhalter oder Parkassistent. Eine 2Zonen Klima brauch ich auch nicht,war halt inklusive. Ebensso unnütz ist für mich die Kamera mit EPC hinten, mir hätte die Kamera gereicht.
Für komplett schwachsinnig halte ich eigentlich nur beim HSD die Berganfahrhilfe!!Wenn man es schon nicht mehr schafft innerhalb von einer Sekunde vom Bremspedal auf das Gaspedal zuwechseln,sollte man lieber den Schlüssel abgeben als das Geld in solche Technik zustopfen.
Bild
"Wenn Gott will, sehen wir uns alle in "Spaceballs 2" wieder, auf der Suche nach noch mehr Geld."

Benutzeravatar
Martin
Toyota Freak
Toyota Freak
Beiträge: 104
Registriert: 23.08.2013, 20:23
Modell: Auris 2
Motor: 1.8 Hybrid
Getriebe: eCVT (Hybrid)
Farbe: Weiß
EZ: 31. Okt 2013

Re: Assistenzsysteme

#6 Beitrag von Martin » 11.11.2013, 17:29

yarisbaschti hat geschrieben: Für komplett schwachsinnig halte ich eigentlich nur beim HSD die Berganfahrhilfe!!Wenn man es schon nicht mehr schafft innerhalb von einer Sekunde vom Bremspedal auf das Gaspedal zuwechseln,sollte man lieber den Schlüssel abgeben als das Geld in solche Technik zustopfen.
Deshalb hat der HSD ja auch einen Startknopf :D

Gruß
Bild

Benutzeravatar
HolgiHSK
Ehrenmitglied
Ehrenmitglied
Beiträge: 2558
Registriert: 15.06.2009, 12:30
Modell: Auris 1
Motor: 1.6 Benziner
Getriebe: 6-Gang Manuell
Ausstattungvariante: life
Farbe: Regentblau-mica
EZ: 6. Nov 2009
Wohnort: Hochsauerlandkreis

Re: Assistenzsysteme

#7 Beitrag von HolgiHSK » 11.11.2013, 17:53

Naja, hier ist man geteilter Meinung, so wie es sich auch hier im Forum abzubilden schient.
Eigentlich dürfte ich als Mitarbeiter eines Automobilzulieferers, der u.a. Auch Assistenzsystem herstellt nicht dagegen sein.
Bin ich eigentlich auch nicht, wenn man sie als Unterstützung in Notsituationen o.ä. sieht.
Ein ABS ist für mich absolut sinnvoll, auch wenn den Bremsweg verlängern kann.
Ein ASR (Schlupfregelung) ist da schon nicht mehr so sinnvoll. ESP ist bei vernünftiger Fahrwerkskonstruktion überflüssig.
Internet im Auto ist auch überflüssig.
Eine Berganfahrhilfe ist bei den elektrischen Feststellbremsen schon sinnvoll, daher auch meistens integriert.
Stellt sich eher die Frage ob man einen elektrische Feststellbremse benötigt....

Die Diskussion kann hier sehr langatmig werden.
btw. eIn Fernlichtassistent ist totaler Schwachsinn in meinen Augen.
Mein Auris: Bild
Mein CX-5: Bild

Hybrid_Sunny

Re: Assistenzsysteme

#8 Beitrag von Hybrid_Sunny » 11.11.2013, 19:07

Ja, statt Fernlichtassistent wäre doch eine oder mehrere Kameras (mit anderen Lichtbereichen) sinnvoll, die dann als Heads-Up-Display in die Windschutzscheibe überlagert werden. Das würde Sicherheit (vor allem für Fußgänger) bei Nacht bringen.

Benutzeravatar
Shar
Auris Kenner
Auris Kenner
Beiträge: 1685
Registriert: 17.03.2013, 08:55
Modell: -
Fhz.: Prius 3 facelift
Motor: 1.8 Hybrid
Getriebe: eCVT (Hybrid)
Ausstattungvariante: Executive
Farbe: barberarot mica metallic
EZ: 4. Apr 2013
Wohnort: Bayern

Re: Assistenzsysteme

#9 Beitrag von Shar » 11.11.2013, 19:45

Servus.

Alles Systeme der passiven Sicherheit halte ich für ausgesprochen sinnvoll.
ABS und ESP bzw. VSC halte ich ebenfalls für ausgesprochen sinnvolle Systeme, gute Fahrwerksabstimmung hin oder her. In Extremsituation - in die man auch bei passiver Fahrweise geraten kann - hilft einem ein gutes Fahrwerk auch nicht mehr unbedingt aber ein ESP kann da dann evtl. doch noch etwas "retten".
Gleiches gilt für den Notbremsassistent.
Sich daraus ergebende ASD/ESD schaden nicht und den Berganfahrassistent empfinde ich als sehr angenehm und praktisch; nutze ich recht häufig.
Abblendlichtautomatik finde ich auch recht praktisch, wenngleich die zusammen mit der Wischautomatik beim Auris nicht so wirklich gut funktionieren.

Rückfahrkamera möchte ich nicht mehr missen und war für mich ein Kriterium beim Kauf, ebenso wie z.B. Tempomat, Smartkey/keyless und Klimaautomatik. HUD habe ich nachgerüstet.


Grüße ~Shar~
power is nothing without control!

Prius 3: Bild
Auris 1: Bild

Benutzeravatar
yarisbaschti
Ehrenmitglied
Ehrenmitglied
Beiträge: 1391
Registriert: 26.08.2012, 10:02
Modell: Auris 1
Motor: 1.6 Benziner
Getriebe: 6-Gang Manuell
Ausstattungvariante: Travel + Extras
Farbe: Mysticschwarz
EZ: 20. Sep 2012
Wohnort: Suhl/Erfurt

Re: Assistenzsysteme

#10 Beitrag von yarisbaschti » 11.11.2013, 20:47

Bei einem Schaltgetriebe sehe ich das noch als sinnvoll mit dem Bergassi aber bei einem Automatkgetriebe braucht das kein Mensch. Wenn ich da bei nem Kumpel schaue wie oft der schon festsaß weil sich die elektronische Handbremse nicht löste...nee nee...
Bild
"Wenn Gott will, sehen wir uns alle in "Spaceballs 2" wieder, auf der Suche nach noch mehr Geld."

Benutzeravatar
Cillian
Auris Schrauber
Auris Schrauber
Beiträge: 465
Registriert: 07.07.2008, 01:16
Modell: Auris 2 TS
Motor: 1.2 T-Benziner
Getriebe: eCVT (Hybrid)
Wohnort: Franken

Re: Assistenzsysteme

#11 Beitrag von Cillian » 12.11.2013, 07:56

Assistenzsysteme, die mich entlasten und schützen finde ich halbwegs sinnvoll. Mir käme kein Auto ohne ABS, ESP und Airbag mehr in die Garage :-) Bei einem Neuwagen möchte ich außerdem unbedingt einen Tempomaten, weil in langen Baustellen, Tunneln etc. kann das schon ne Menge aufmerksamkeit kosten, Tempo 80 anständig zu halten, und vor allem ermüdet mir schnell der rechte Fuß. ABS, ESP und Konsorten können halt Dinge, die ich als Fahrer nicht kann (schnelle Stotterbremse, einzelne Räder bremsen z.B.).
Bevormundende Systeme im normalen Verkehrsalltag hingegen finde ich Schwachsinn. Ich möchte selber fahren, nicht mein Auto fahren lassen. Finde schon Gurtpiepser extrem nervig, obwohl ich mich immer schon vorm Motorstart anschnalle.
Fahrzeuge mit Lichtautomatik bin ich schon öfters gefahren, das funktioniert nie so zuverlässig wie ich das möchte, oder ich das regeln kann, also brauch ich das nicht. Genauso Regensensoren und so nen Schmarrn.

Elektronik - gerne - solange sie besser funktioniert als ich das machen könnte
Bild

ronps
Neuling
Neuling
Beiträge: 20
Registriert: 04.12.2013, 19:45
Modell: Auris 2
Motor: 1.8 Hybrid
Getriebe: eCVT (Hybrid)
Ausstattungvariante: Start Edition
Farbe: platinsilber
EZ: 17. Dez 2013

Re: Assistenzsysteme

#12 Beitrag von ronps » 26.01.2014, 00:10

Also ich finde die Assistenzsysteme durchaus hilfreich, wenn sie zwei Kriterien erfüllen:
1. absolut zuverlässig funktionieren
2. abschaltbar sind
Unter den Bedingungen kann das Fahrzeug von mir aus auch komplett autark fahren. Wenn ich lange Autobahnstrecken zurücklegen muss, wäre es toll, wenn ich das Auto auf einer separaten (weitgehend abgetrennten) Spur für autarke Fahrt einfädeln könnte und dann die Zeit für sinnvollere Sachen nutzen könnte, anstatt ständig auf unaufmerksame oder aggressive Zeitgenossen achten zu müssen und gleichzeitig eine Menge Energie investieren muss, um nicht selbst unaufmerksam zu werden. Keine Staus und Unfälle und entspannt am Ziel. Und das ich keine öffentlichen Verkehrsmittel in Erwägung ziehe, liegt an meinem Wunsch, am Ziel wieder selbst bestimmt motorisiert zu sein. Und damit es zu einer derartigen Entwicklung kommt, muss es eben mit den jetzt bereits verfügbaren Assistenten beginnen. Nebeneffekt autark gesteuerter Fahrzeuge mit Kommunikation zu den anderen Fahrzeugen und ggfs. der Straße selbst wäre Kolonnenfahrt mit geringen Abständen und konstanter Geschwindigkeit und daraus resultierender Energieeinsparung des Einzelnen.
Mir ist bewusst, dass das noch Zukunftsmusik ist, aber die ersten Entwicklungen funktionieren bereits.
Und einen ganz pragmatischen persönlichen Grund für meinen Wunsch, obiges Szenario möge in absehbarer Zeit wahr werden, gibt es auch noch. Ich werde 56 und möchte auch in der Zukunft mobil bleiben. Beinahe jeder beklagt sich über unsicher fahrende alte Leute (und fordert Abgabe des Führerscheins), blendet jedoch komplett aus, das er (oder sie) auch mal alt wird. Ich bin noch relativ weit von dem Punkt entfernt, wenn ich mich selbstkritisch betrachte, habe ich aber bereits jetzt nicht mehr die Beweglichkeit von vor 30 Jahren und in 20 Jahren werde ich vermutlich auch nicht mehr über die heute noch vorhandenen Reaktionszeiten und Reflexe verfügen. Dennoch plane ich nicht, den Rest des Lebens im Altersheim vor dem Fernseher zu verbringen. Aber schauen wir mal, was das Leben bringt...
Bild

Antworten

Zurück zu „Smalltalk“