Diskussion Kurzstrecken und Umwelt sowie Alternativen

[HSD_Jena]

Interessante Diskussion mit, wie ich finde, vorhersehbarem Ausgang.

Eigentlich ist ja alles gesagt, aber noch nicht von jedem............. .top

MEINE Situation war die. Ich hatte einen schönen HiLux, bin aber für die Firma immer mit Mietwagen gefahren, ca. 40 tkm p.A.
Da der Pickup auch Geld kostet wenn er steht habe ich ihn schweren Herzens verkauft und mir den HSD zugelegt. Eigentlich sollte es ein Yaris 1.3 werden, aber meine Frau bat mich eine Nummer grösser zu nehmen.

Da ich so viel im Auto sitze bin ich über jeden Meter froh, den ich zu Fuss gehen oder mit dem Rad fahren kann. (Früher bis zu 15.000 km pro Jahr.) Bei JEDEM Wetter.
Habe genug geeignete Kleidung gekauft. Mir macht das Spass und ich habe seit Jahren keine ernsthaften Erkältungen mehr.

Meine Frau und ich haben uns den Alltag so organisiert, dass wir auch Einkäufe überwiegend mit den Rädern erledigen. Jeder hat zwei Packtaschen und es ist immer wieder erstaunlich, wieviel da reingeht. Getränke mit dem Fahrradanhänger oder zu Fuss vom Getränkehandel um die Ecke.

Einige Faktoren begünstigen das. Wir wohnen in einer Stadt überschaubarer Grösse mit sehr guter Infrastruktur.
Die wesentlichen Einkaufsmöglichkeiten sind in wenigen Minuten erreichbar, mit dem Auto bräuchten wir länger wegen der sehr begrenzten Parkmöglichkeiten in Jena.

Das sieht natürlich für alle, die sich, warum auch immer, für ein Eigenheim im grünen entschieden haben anders aus.
Ich sehe am Beispiel meines fast 80-jährigen Vaters der vor langer Zeit ein Haus auf dem Dorf gebaut hat wie das dann im Alter wird.......... daher blieb ich in der Stadt.

Alternativen wären gewesen: Pickup verkaufen, weiter Mietwagen fahren oder Carsharing nutzen (z.B. Teilauto)
Da kam einfach dazu, dass es auf die Dauer nervig war immer ein anderes Auto zu haben und auch CDs etc immer mit nehmen zu müssen oder ab und zu liegen zu lassen oder zu vergessen.
Also auch in meinem Falle: Bequemlichkeit. Einen Diesel wollte ich auf keinen Fall mehr, wegen DPF etc. und wegen der gestiegenen Effizienz der Benzinmotoren, zumindest in leichten, kleinen Autos.
Ein TSI (Benzin Direkteinspritzer) kam auch nicht in Frage wegen der - momentan noch verschwiegenen - Partikel Problematik.
Die entstehenden Partikel sind ebenfalls sehr lungengängig, es ist ja schon beim Diesel so, dass die Partikelgrösse immer mehr abnimmt und diese dadurch anscheinend immer gefährlicher für die Gesundheit werden.

[medi0815]

Danke .top , der Text hätte auch von mir sein können und stellt ziemlich gut genau das da was mir so durch den Kopf ging als es um das Thema Autoneukauf ging (Diesel und TSI Problematik) und was das Thema Kurzstrecken angeht.

[Auris2010]

Seit auch meine Frau einen Führerschein und sich einen Aygo zugelegt hat, verwende ich meinen Auris so wenig wie möglich in der Stadt. Er dient hauptsächlich dazu ins 100 km entfernte Wochenendhaus und auf Urlaub zu fahren. In der Stadt fahre ich meist mit dem Aygo, den Öffis oder wenn es schön und warm ist mit einem 125er-Roller den man auch braucht in Wien, da man schon fast überall Parkgebühren bezahlen muss, wenn man nicht unbedingt im eigenen Bezirk steht - der rot-grünen Stadtregierung sei Dank.

Wahrscheinlich würde ich häufiger mit den Öffis in die Arbeit fahren nur in den Außenbezirken gibt es keine anständigen Querverbindungen. Wenn ich vom Westen Wiens in den Südwesten möchte, benötige ich gut 45 Minuten und muss mind. 1-2x umsteigen da man erst Richtung Innenstadt fahren muss um dann wieder an den nächsten Stadtrand zu kommen

Mit dem Auto/Motorrad sind dies quer durch 3 Bezirke ca. 8 km und man benötigt dafür inkl. Parkplatzsuche je nach Verkehr und Ampelschaltungen 20-25 Minuten. Gleiches um zu den Schwiegereltern im Nachbarbezirk zu kommen. Fahrtzeit mit den Öffis bei sehr guter Verbindung gut eine halbe Stunde, mit dem Auto ist man in gut 10 Minuten dort.

Fahrradfahren in einer Großstadt kommt für mich überhaupt nicht in Frage, denn das ist lebensgefährlich und für Elektrofahrzeuge braucht man eine Steckdose und ein langes Kabel vom 4 Stock zum Roller oder E-Auto auf die Straße runter macht sich nicht so gut

[paD]

Ich mach mir mal ein paar Freunde:

Fährt jemand (egal welche Strecke) mit dem Auto, obwohl es nicht sein müsste, gehört er geschlagen
Jetzt kommt mir nicht mit irgendwelchen Elektro-Rollern; die kw/h Strom produziert deutlich mehr CO2 und Feinstaub als man mit dem Auto verursachen würde ^^

Ob jetzt jemand einen dicken V8 oder nen Hybrid fährt, ist mir relativ egal, so lange es nicht unnötig ist.
Genügend Gründe für Kurzstrecke mit dem Auto zu fahren haben wir ja bereits gelesen, auch wenn ich nicht alle ganz nachvollziehen kann ^^

paD

[TF104]

Unnötige Fahrten gibt es nicht...wer urteilt was nötig ist und was nicht.

[Cillian]

Jetzt kommt mir nicht mit irgendwelchen Elektro-Rollern; die kw/h Strom produziert deutlich mehr CO2 und Feinstaub als man mit dem Auto verursachen würde ^^

Na das stimmt jetzt aber nicht. Man geht hochgeschätzt von 0,55gCO2 pro KWh aus. Man geht bei aktuellen Modellen (umbauten herkömmlicher Benzinfahrzeuge, sowas wie der EQ, der E-Golf etc.) von 12-20KWh pro 100km aus.

Wenn wir in Deutschland mehr erneuerbare Energien hätten, würde der Wert sogar noch weiter sinken.

Übrigens passend dazu: http://www.sueddeutsche.de/geld/studie- ... -1.1515904

[paD]

Unnötige Fahrten gibt es nicht...wer urteilt was nötig ist und was nicht.

Ich denke, dass das jeder ganz gut für sich selbst entscheiden kann

@Cillian
0,55g ? Also unter einem Gramm? Ich denke hier können wir den Faktor mal 1000 ansetzen, also gut 550g pro kw/h Strom rechnen.
Macht beim Golf E mit 15kw/h auf 100km immerhin noch 8,250 kg CO2. (4199 Liter, oder anders 50 (!!) Müllsäcke)
Würde ich ein Benziner nehmen der etwa 100g CO2 produziert wären es gute 2kg mehr (10kg). (Sparsamer Golf)
-> Die Herstellung natürlich komplett ignoriert.

Aber wie ich extra schreib:
Es geht mir eigentlich nur um unnütz gefahrene km. Muss ich fahren, sollte man auch fahren ^^

paD

[Exterior]

@Cillian
Ich glaube, da hat paD recht. Hier mal der Strommix bei uns in der Gegend:
http://www.eins.de/fileadmin/Downloads/ ... _Farbe.pdf

Da sind in Deutschland 522g / KWh, ist also nicht sooo sauber

Ich fahre wegen Kind auch viele Strecken, aber wenn ich am Wochenende mal einen Einkauf zu erledigen habe und weiß, dass ich den tragen kann, dann laufe ich die 500 Meter zum Laden lieber.

[Cillian]

Oh da muss ich zu meiner Schande gestehen dass ich zu schnell gesucht habe und schlichtweg das "K" übersehen habe.


macht selbst bei 20KWh pro 100km aber nach meiner Rechnung 11kg CO2

V=(20kWh/100km) * (0,55kg/kWh)
V=(20*0,55/100) (kg/km)
V=11/100 kg/km
V=0,11 kg/km = 110g/km


Ich gebe zu, da habe ich mich gewaltig verschätzt. Liegt aber am hohen Kohlestromanteil in Deutschland.

[paD]

Jau, da gebe ich dir recht. Ich hatte ja mit 15kw/h auf 100km gerechnet - und einen Benziner mit 100g CO2 pro km zum vergleich genommen.
Würde man nun noch die Verlustleistung beim Laden der Akkus rechnen, die Herstellung beachten, stünde der E Golf mit Sicherheit deutlich schlechter da, als jeder klein motorisierter Golf.
Denn, 1kw/h aus der Steckdose, macht ja noch lange nicht 1kw/h im Akku des Autos aus.

Um ein Elektro-Auto wirklich effektiv zu nutzen, hilft nichts anderes als ne Solar-Anlage auf dem Dach der Garage, worüber man sein Auto laden kann.

Deswegen meine Einstellung:
Egal womit du fährst, fahre nur, wenn es nicht anders geht

paD

[Exterior]

Da finde ich das neue Test-Konzept von Ford ganz interessant:
http://www.motor-talk.de/news/der-tankt ... 98447.html

Leider noch weit von sowas wie Alltagsnutzen entfernt, aber an sich schon mal ne coole Sache

[Auris2010]

Denn, 1kw/h aus der Steckdose, macht ja noch lange nicht 1kw/h im Akku des Autos aus.

Und den Verlust von der Erzeugung bis zur Steckdose, den Verlust bei der Stromerzeugung selbst und natürlich den Aufwand bis es überhaupt zur Erzeugung kommt (z.b. Kohleabbau) darf man eigentlich auch nicht vergessen

Darum erklären ja die Hybrid-Gegner, dass die Herstellung eines Hybrid alleine durch die Batterien viel umweltfeindlicher ist als ein Diesel je sein wird .bla .bla .bla

[Hybrid_Sunny]

Danke für die Rechnung.

Die kWh in der Steckdose ist noch nicht in der Batterie. Bedeutet, dass es Ladungsverluste gibt, die bis zu 30% betragen können.

Werden nun 20kWh für 100km benötigt, werden also 26kWh aus der Steckdose benötigt.

[AurisPaula83]

Mein Mann und ich versuchen Kurzstrecken möglichst zu vermeiden. Für den kleinen Einkauf ins 1 km entfernte REWE gehen wir zu Fuß oder nehmen das Fahrrad. Für den Wochenendeinkauf nehmen wir natürlich immer das Auto, meistens fahren wir ins 9 km entfernte Buxtehude oder 7 Kilometer bis HH Neugraben. Wenn mal Kurzstrecken nicht zu vermeiden sind, versuchen wir es so zu organisieren, dass wir die Strecken zusammenlegen. Unser Auto ist ein Mittel-und Langstreckenläufer, mein Arbeitsweg beträgt pro Strecke 35 km, der meines Mannes 30 km, in der Regel benutzen wir die öffentlichen Verkehrsmittel.

[TF104]

Mein Mann und ich versuchen Kurzstrecken möglichst zu vermeiden... in der Regel benutzen wir die öffentlichen Verkehrsmittel.

Das ist gut, wenn man es kann.
Mit Schichtdienst unf ohne brauchbare ÖPNV Anbindung ist es eben unmöglich.
Da lassen sich Kurzstrecken eben nicht vermeiden.