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deutschen Auto-Presse
"Keine Technologie-Vorschriften": Warum ein Land plötzlich auf Diesel setzt
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Hier gilt die europäische Selbstzündertechnik als wahrer Hightechantrieb - mit stark steigenden Verkaufszahlen.
Mit Hightech hat das nichts zu tun. Eher mit dem Umstand, dass die damit ausgerüsteten Fahrzeuge praktisch die einzigen deutschen PKWs oberhalb des B-Segements sind, welche die 20.3 km/L Marke schaffen, welche in Japan ab 2020 das Flottenverbrauchsziel ist. Und stark steigend sieht auch anders aus.
In Japan, trotz weltweit sinkender Bedeutung
Weltweit sinkende Bedeutung? In Deutschland wurden 2016 3,3 Mio Autos abgesetzt, in Japan waren es 4,9 Mio. In Deutschland jammern die Hersteller, dass sie die Flotten-CO2-Ziele ohne Diesel nicht schaffen, in Japan hat man die Ziele längst erreicht. In Deutschland ist die hochsubventionierte Dieseltechnik abgestürzt, Benzindirekteinspritzer werden noch immer ohne Partikelfilter verkauft und eine chaotische Elektrohysterie fabuliert von der Welt von morgen, dabei fehlt die komplette Infrastruktur sowie genügend Kraftwerke - in Japan verkauft man seit Jahren erfolgreich Vollhybride, hat Elektroautos gebaut und geht jetzt in die Brennstoffzellenfertigung.
Die meisten Hybridmodelle in Japan sind jedoch mit vergleichsweise betagter Technik unterwegs; heißt, ohne Plug-In-Modul können die Fahrzeuge nicht zu Hause oder an öffentlichen Ladesäulen nachgetankt werden und bei den Akkus sind die betagten Nickelmetallhydrid-Akkus verbaut.
Die "betagten" Hybride sind so betagt, dass ein Plug-in-Golf GTE gerade mal auf 19.9 km/L kommt, während der Honda Stepwagn Hybrid (ein 7sitziger Großraum Van) auf 25.0 km/L kommt.
Beim wichtigen "Kei Car"-Segment - die Miniautos sind eine japanische Spezialität - zeigt sich, dass kleine sparsame Benzinmotoren mit Mikro-Hybridisierung eine starke Konkurrenz zu Elektroautos sind.
Bei den erwähnten Kei Cars mit Mikrohybridisierung handelt es sich um Suzuki Fahrzeuge mit S-eNe CHARGE und einem Fahrzeuggewicht um die 850kg, welche auf 32.0 km/L kommen. Ein Wert den die meisten "betagten" Vollhybriden bis zum Mittelklassesegment ohne Probleme erreichen und sogar überbieten.
Doch bei größeren Autos kommt Japan in den letzten Jahren mehr und mehr auf den Dieselgeschmack
Immer mehr Fahrzeuge werden in Japan als Vollhybrid auf den Markt gebracht, auch bei den großen Fahrzeugen.
In Folge der 31. Monat mit einer Steigerung. Durchschnittlich liegt der Verkaufsanteil der Importmarken mit Dieseln bei knapp 22 Prozent. Die Gründe mögen abgesehen von den bekannten Vorteilen wie Effizienz, Drehmoment und Reichweite überraschen, denn der Diesel wird in Japan als moderner Hightech-Antrieb der Zukunft angesehen und als „Clean Diesel“ vermarktet; eine Strategie, die in den USA vor Jahren nicht so recht angesprungen ist.
Anders herum wird ein Schuh draus. Deutsche Hersteller haben fast nur noch Fahrzeuge im Programm, welche als Benziner nicht mit der Effizienz japanischer Fahrzeuge mithalten kann. Das einzige was noch klappt sind Diesel bei den Edelmarken. Drehmoment interessiert die Leute nicht und Reichweite hat man mit dem Hybrid auch.
„Die japanische Regierung macht keine Technologievorschriften“, so Volkswagen-Vertriebsvorstand Jürgen Stackmann, „man setzt auf niedrigen Verbrauch und niedrige Emissionen.
Anders gesagt, in Japan bietet man die Diesel mit funktionierender Abgasnachbehandlung an, so wie in den USA. Und nichts anderes als das hatte auch die DUH und Jürgen Resch für Deutschland gefordert.
Man fragt sich was Magzine wie der Focus mit solchen Artikeln, die von Fehllern und falschen Schlussfolgerungen nur so strotzen, eigentlich bezwecken will? Für die Glaubhaftigkeit des Magazins hat der Artikel jedenfalls eher das Gegenteil bewirkt.