Hmmm, dass mich mal auf der rechten Spur jemand von hinten bedrängt hätte, ist mir schon ewig nicht mehr passiert - wenn überhaupt mal.
Mein Auto fährt gar keine 190 und ich fahre trotzdem recht problemlos Autobahn über 90 kmh.
Klar, manchmal muss ich
a) ein wenig warten, bis die Audi-BMW-Kolonne an mir vorbeigerauscht ist, bevor ich überholen kann oder
b) ertragen, dass hinter mir einer von denen sein Herz-Kreislauf-System schädigt (weil er mal den Fuss vom Gas nehmen muss .... und nur ca. 900m dafür Zeit hatte).
Aber was stört denn nun wirklich an den "Dränglern"?
Ich habe den Eindruck, dass das eine Gattung ist, die im wesentlichen ein "Oberlehrer-Gen" bei anderen aktiviert ... verkehrstechnisch relevant sind die eher wenig.
Da finde ich "die Unaufmerksamen" viel schlimmer: Ich kann mir nicht vorstellen, dass die "Mittelspurschleicher", "Fantasiegeschwindigkeitsfahrer" und "Nicht-Blinker" wirklich ausreichend wahrnehmen, was um sie herum geschieht ... und wie sie darauf reagieren sollten.
Dem Drängler ist die Verkehrssituation dagegen sehr bewusst (auch wenn sie ihm nicht gefällt), er ist hochkonzentriert und sicherlich empfindlicher was seinen Lack angeht als ich mit meinem.
Natürlich habe ich nur "gefühlte Statistiken", aber wenn ich in den Zeitungen von Unfällen lese, sind es in 90% der Fälle Folgen von Unaufmerksamkeiten ("...übersah...", "...wechselte plötzlich die Spur...", "...nahm die Vorfahrt...", "...geriet auf die Gegenfahrbahn...", "... erkannte das Stauende zu spät...", ....).
Mangelnder Sicherheitsabstand ist dann bei bestimmten Wetterverhältnissen ein Thema, aber das ist - zumindest wo ich fahre - nur sehr selten der Fall und da erlebe ich auch NOCH seltener "Drängeln".
Erinnert mich strukturell ein wenig an die Aufregung um "#me-too-faker": Ja, gibt's auch, sind aber statistisch und von der Auswirkung derart in der Minderheit gegenüber den wirklichen sexuellen Belästigungen, dass man sie eigentlich als Randnotiz abtun sollte ... stattdessen werden sie als Feigenblatt hervorgeholt.
Gruß
PMueller