Wirkung Klimaautomatik im HSD

[Tim]

Wie lang ist denn da bei Dir eine einfache Wegstrecke ?

Die Länge an sich geht mit 12-13km, nur habe ich auf der 2. Hälfte nur Gefälle, Ortsdurchfahrten oder auf 70 begrenzte Strecken außerorts. Sprich: Auf der zweiten Hälfte verbraucht das Auto eh so gut wie keinen Sprit. Und das Gefälle ist recht lang und dient mir im Normalbetrieb um die Akkus vollzumachen, vorausgesetzt, ich habe sie vorer leergesuckelt. Konnte ich das nicht (weil die Klima den Verbrenner anwirft), habe ich den Effekt auf der Gefällestrecke, dass der Verbrenner zum Bremsen hochdreht.
Auf dieser Strecke bringt das

Die Anlage entscheidet nun mal selbst, was für sie effizient ist und fragt nicht nach Deiner Meinung ...

nicht sonderlich viel, da die Anlage im Gegensatz zum Fahrer eben den Streckenverlauf nicht kennt. Das ding ist sogar so doof, dass sie sich das auch beim Hundersten Mal auf der gleichen Strecke nicht merkt.

Das ist das, was ich zum Hybridsystem auch an anderer Stelle immer mal wieder meine: Die Anlage machen lassen, ist ja schön und gut. Aber die Kennt nur Ladezustand, Geschwindigkeit, Leistungsbedarf und ein paar weitere Parameter. Aber sie kann nicht in die Zukunft blicken, was der Fahrer eben ein Stück weit kann. Im Schwarzwald hat die doofe Anlage, die man deiner Meinung nach ja immer machen lassen soll, bergauf den vorher gut geleerten Akku (freiwilliger EV, Ortsdruchfahrt) versucht krampfhaft aufzuladen (und es auch geschafft), mit dem Ergebnis, dass auf der darauffolgenden Gefällestrecke, recht schnell der Verbrenner mitbremsen musste. Der Fahrer wusste, dass die Strecke kommt und die Leistung vom Verbrenner hätte für die Steigung auch locker gereicht, so dass es eigentlich keinen Grund gab, den Akku zu laden.

Wir weichen aber damit vom Thema ab. ich wollte die nur zeigen, dass die pauschalen Aussagen über die ach so tolle Anlage nicht überall anwendbar sind. So schön dieser Automatismus auch ist, um so ärgerlicher ist es, dass man ihn in gewissen Situationen nicht übersteuern kann. Wäre das elektrische System "größer" (mehr Leistung, mehr Akku-Kapazität) würden diese Situationen weit seltener auftreten. Dass Kosten und Nutzen da in keinem verhältnis stehen ist auch klar. Mir geht es halt auf den Keks, da ich diese Situation bedingt durch meinen Arbeitsweg nahezu täglich habe.

[zwerg]

Man darf nicht immer nur Erbsen zählen, carpe diem Zwerg

[schwarzvogel]

@Tim
Hoffentlich mußt Du jetzt nicht die Wohnung wechseln, weil das Streckenprofil nicht zu Deinem Auto passt !
Spaß beiseite, fahr' einfach weiter, Dein HSD macht schon was er soll ! .top
Habe mich auch mal gewundert, weil ich früh auf dem Weg zur Arbeit nach BC ca 1l/100km weniger gebraucht habe als nach Feierabend heimwärts (4,5l/100km vs 5,5l/100km; 15km einfache Strecke): Früh bin ich (saaanft) bergab ins Erzgebirgsvorland, abends eben wieder bergauf gefahren ... .denken
mfG schwarzvogel

[Tim]

Habe mich auch mal gewundert, weil ich früh auf dem Weg zur Arbeit nach BC ca 1l/100km weniger gebraucht habe als nach Feierabend heimwärts (4,5l/100km vs 5,5l/100km; 15km einfache Strecke): Früh bin ich (saaanft) bergab ins Erzgebirgsvorland, abends eben wieder bergauf gefahren ... .denken

Solche Effekte gibts beim HSD immer wieder. Wenn man weiß, wie er tickt, kann man es sich (leider nur ein Stück weit) zu Nutze machen. Auf langen Strecken ist es ja fast egal, weil solche Momente nicht ins Gewicht fallen. Beim täglichen Weg zur Arbeit, ist es etwas Anderes, wenn man sonst im Alltag nicht viel fährt.

Hoffentlich mußt Du jetzt nicht die Wohnung wechseln, weil das Streckenprofil nicht zu Deinem Auto passt !

Der HSD passt so oder so nicht wirklich optimal zu meinem Streckenprofil - das habe ich aber auch vor dem Kauf gewusst, dass ich nur im Bereich des Spritmonitor-Schnitts landen kann. Meinen Weg zur Arbeit hatte ich eigentlich etwas passender eingeschätzt, allerdings sind Steigung/Gefälle zu stark, damit der HSD es optimal ausnutzen könnte. Sonst fahre ich einen Recht hohen Autobahnanteil, was auch nicht gerade HSD-freundlich ist.
Unterm Strich verbraucht der Hobel aber weniger als der Yaris, den ich mal hatte, und das bei deutlich größerem Fahrzeug und doppelter Leistung auf dem Papier.
Ich ärger mich halt nur immer wieder, wenn mir eine Maschine sagen will, was richtig ist, obwohl sie nur einen Bruchteil der Informationen hat, die mir zur Verfügung stehen, Die erste Generation der Regensensoren waren so etwas, womit man mich in den Wahnsinn treiben kann.

[schwarzvogel]

...
Unterm Strich verbraucht der Hobel aber weniger als der Yaris, den ich mal hatte, und das bei deutlich größerem Fahrzeug und doppelter Leistung auf dem Papier.

Das macht den eigentlichen Wert Deines HSD aus !
"Auto V1.0" kommt bei mir nicht mehr ins Haus !

Ich ärger mich halt nur immer wieder, wenn mir eine Maschine sagen will, was richtig ist, obwohl sie nur einen Bruchteil der Informationen hat, die mir zur Verfügung stehen ...

Das siehst Du sicher falsch !
Die "Maschine" verfügt sicher über mehr Informationen und verarbeitet sie besser als Du Dir überhaupt vorstellen kannst.
mfG schwarzvogel

[Francek]

Den berechtigten Stolz auf das eigene High-Tech-Fahrzeug und die fast religiöse Verehrung der -sicherlich hervorragenden- Programmierer von Toyota in Ehren, das geht dann doch zu weit. Natürlich betrachtet die Regelung des HSD sehr viele Kenngrößen, darunter auch zahlreiche, die der Fahrer nicht kennt und deshalb selbst auch nicht berücksichtigen kann. Aber Tim hat dennoch Recht wenn er bemängelt, dass der Regelung zu einem wirklich sicher gelingenden Scheduling der Ladezeiten und -umfänge eines fehlt: Die Prädiktionsfähigkeit, wie sie außerhalb des Automobilbereichs zunehmend für den optimierten Einsatz eines jeden Energiemixes herangezogen wird - sei es für die Integration von Wind- und Solarenergie im Stromnetz oder für die Synchronisation von Solarthermie mit anderen Heizsystemen in modernen Niedrigenergiehäusern. Unsere Toyotas sehen hingegen leider noch nicht voraus, ob nach einer längeren Steigung ein Hochplateau folgt oder sofort wieder ein Gefälle. In ersterem Falle wäre das Laden an der Steigung durchaus sinnvoll, um auf dem Plateau im EV-Mode segeln zu können. Im zweiten sollte ganz im Gegenteil die Batterie an der Steigung besser geleert werden, um "Platz" für die Erzielung von Rekuperationsgewinnen zu haben. Mit einer Regelung aufgrund von Ist-Zuständen ohne Prädiktionsfähigkeit (oder entsprechender Eingriffsmöglichkeit für den Fahrer) geht die Sache also notwendig gelegentlich daneben.
Ich wünsche mir da ähnlich wie Tim manchmal einen "jetzt nicht!"-Taster, mit dem man zugegebenermaßen ohne hinreichende Reflexion allerdings auch vieles massiv verschlechtern könnte. Insofern verstehe ich durchaus, dass uns Toyota den nicht gönnt. Da bleibt wohl nur das Warten auf zukünftige Fahrzeuggenerationen, welche dann hoffentlich im Navi eine topografische Karte haben, welche die obigen Prädiktionen zumindest entlang einer durch das Navi vorgegebenen Route durchführen könnten.

P.S. Und das Problem mangelnder prädiktiver Regelung gilt, um endlich wieder zum ursprünglichen Thema des Threads zurück zu kommen, gleichermaßen für das energieoptimierte "Fahren" der Kältemaschinen in unseren Auris HSD, also der Klimaautomatiken. Nur dass wir hier viel mehr manuelle Eingriffsmöglichkeiten haben...

[schwarzvogel]

Für die von Dir angesprochene "Prädiktionsfähigkeit" ist unser Auris sicher noch etwas zu preiswert ! .denken
mfG schwarzvogel

[HSU]

Naja, einfach einen Knopf am Lenkrad, der zeitweilig, während man ihn drückt, den sollladestand der Akkus von ca. 80% auf 20% verschiebt. Dann würde das Auto mehr Batterie einsezzten und also diese entleeren währen man den knopf gedrückt hält.

Drückt man eben nur, wenn man weiß, dass demnächst ein längeres gefälle kommt. .... Oder so. Kein Akt, kann nichts kaputt machen ... gibt es nur leider nicht. Ich fare hin und wieder im Allgäu umher. Wäre schon praktisch.