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Dauerhaft eingeschaltetes Rücklicht

Verfasst: 14.06.2017, 14:24
von Olav_888
[Disclaimer]
Alles was hier beschrieben wird stellt eine technische Möglichkeit dar. Weder der Autor noch der Betreiber des Forums übernimmt Haftungen beim Nachbau und Einsatz dieser Technik. Wer dies einbaut, übernimmt selbst die Haftung dafür.
[/Disclaimer]

Die Idee kam ja schon häufiger hier mit auf, ich möchte hier auch nicht auf evtl. gesetzliche Regeln eingehen, wir wissen alle, das es eigentlich nach STVO nicht erlaubt ist, aber das trotzdem schon heute viele Fahrzeuge so herum fahren. Und wo kein Kläger, da kein Richter. ;)

Technische Umsetzung:

Eigentlich ist es ja ganz einfach, man muss "nur" eine 2. Spannung an das Rücklicht anlegen und sicherstellen, dass es zu keinen Wechselwirkungen zwischen den beiden Spannungen kommt. Also darf der Strom zu 100% nur Richtung Leuchte fließen und nicht aus Versehen wieder zurück.

Um dies zu ermöglichen gibt es ja ein ganz einfaches Bauelement, nennt sich Diode. Ich habe mich für Schottky-Dioden entschieden, da die im Gegensatz zu den normalen Halbleiterdioden nur einen geringen Spannungsverlust über der Diode erzeugen und weniger Spannung bei gleichem Strom ist gleich weniger Verlustleistung. Die Schaltung ist also eigentlich ganz einfach, zwei Dioden welche an der Kathode zusammengeschaltet sind. Eine Anode erhält die Spannung über den normalen Lichtschalter (E1), die andere über eine geschaltete Spannung, welche bei aktivem System aktiv ist (E2), der Ausgang der Schaltung wird dann normal zur Leuchte geführt (A1).
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Nun war die Frage der Platzierung. Ursprüngliche Idee war, es vorne bei den Anschlüssen im Bereich des Armaturenbrettes oder der Sicherung durchzuführen, ein Blick auf die Schaltung ließ mich dies aber vergessen. Es gibt zu viele Abzweigungen im Nachgang unter anderem für die Kennzeichenbeleuchtung. Also muss ich wohl oder übel die Schaltung 2x aufbauen und direkt an jeder Heckleuchte anbringen.

Gebaut wurde es relativ einfach, 3er Lüsterklemme, 2 Dioden und zur Isolierung etwas Schrumpfschlauch. Aussen sind jeweils die Eingänge, in der Mitte der gemeinsame Ausgang.
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Nun kamen 2 Probleme noch auf mich zu:

1) die geschaltete Spannung, woher nehmen? Zum Glück gibt es ja die Steckdose im Kofferraum, da wurde die Zuleitung entsprechend abgegriffen. Um evtl. Probleme beim TÜV vorzubeugen, wurde noch ein Schalter zwischen gesetzt. Dann die Leitung hoch zur linken Heckleuchte und parallel zu den anderen Kabeln in diese hinein. Dazu einmal das Isolierband komplett ab und nach dem Legen des Kabels neues wieder drum. Zum rechten Scheinwerfer habe ich den Weg des geringsten Widerstandes gewählt, das Kabel verschwindet frei hängend in der Stoßstange, natürlich in einer Länge, das es nirgends hängen bleibt.
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2) ich muss die Zuleitung zu den Leuchten trennen und über die Lüsterklemme leiten. Also erst einmal die richtige Leitung gesucht. Erstaun, laut Schaltplan sollte es ein 4 polige Stecker sein, es ist aber nur ein dreipoliger. Die grüne Mitte ist unser Kandidat.
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Schnipp und in die Lüsterklemme. Dann die Lüsterklemme mit etwas Isolierband an dem Kabel gesichert, fertig
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Nur für den Schalter muss ich mir noch ein sichere Plätzchen suchen:
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Dimensionierung:
Ich hatte mich für 40V/3A Dioden entschieden, unwissend, wie viel Strom denn fließen wird. Während des Umbaus habe ich mal gemessen, es sind 12mA pro Seite, also zusammen 0,024A. Das beruhigt auch das Öko-Gewissen, wir reden hier von knapp 0,3W was diese Schaltung zusätzlich verbraucht.

So, nun fahre ich ab sofort mit dauerhaft eingeschaltetem Rücklicht, damit werden jetzt auch weniger Oberlehrer mich anblinken, nur weil ich bei Sonnenuntergang noch mit TFL fahre

Re: Dauerhaft eingeschaltetes Rücklicht

Verfasst: 14.06.2017, 18:46
von Axel_M
Moin.
12mA? Das wäre selbst für LEDs zu wenig.
Bei den normalen 5W Rückleuchten müssten es Ca. 0,5A pro Seite sein!

Axel

Re: Dauerhaft eingeschaltetes Rücklicht

Verfasst: 14.06.2017, 19:32
von Olav_888
Ich weiß, hat mich selber erstaunt, aber das Messgerät zeigte 11,8mA an. Kann natürlich nicht sagen, ob das korrekt misst, gehe aber mal davon aus. Die LED's sind nach Schaltplan zweistufig, einmal mit einem Vorwiderstand als Rücklicht, und ohne als Bremslicht. Keine Ahnung, was die als Bremslicht ziehen, die Kennwerte der LED's hab ich natürlich nicht, aber LEDS mit einstelligen mA-Werten sind durchaus in der Praxis inzwischen verfügbar. Und wir reden so rein optisch wohl davon, dass da ein Netz von 3x4 LED's installiert ist, also 4 in Reihe zu 3 Ketten. Macht also pro LED ~4mA bei reduzierter Leistung

5W an 12V sind übrigens nur 0,42 A ;)

Re: Dauerhaft eingeschaltetes Rücklicht

Verfasst: 14.06.2017, 20:36
von Axel_M
Ok,

Dafür hat man im KFZ auch meist mehr als 12V :offtopic:
Für den Strombedarf würde ich grob den Faktor 5 gegenüber Glühlampen ansetzen, also so 100mA.
Kann es sein, das die LED getaktet werden? Dann würde dein Messgerät eher falsche Werte anzeigen...

Axel

Re: Dauerhaft eingeschaltetes Rücklicht

Verfasst: 14.06.2017, 22:57
von Olav_888
Ich kann nur sagen, was im Schaltbild von der Toyotaseite zu sehen war, und das war ein Widerstand.
Faktor 5? Selbst die ungünstigen Weißen LED's haben eher 10 und wir reden hier von roten. Die sind schon mit sehr wenig Strom zufrieden.
Wie auch immer, die verbrauchen sehr wenig

Re: Dauerhaft eingeschaltetes Rücklicht

Verfasst: 01.09.2017, 17:11
von meffigold
Hi Olav,

wie bekommst du das Rücklicht ab?
Es gibt ja die 2 Schrauben, die man beim öffnen des Kofferraums sieht. Gibts noch mehr?

Re: Dauerhaft eingeschaltetes Rücklicht

Verfasst: 01.09.2017, 18:32
von Olav_888
Sanfte Gewalt, ziehen nach hinten (also entgegen der Fahrtrichtung)

Re: Dauerhaft eingeschaltetes Rücklicht

Verfasst: 24.01.2018, 16:26
von meffigold
Besser spät als nie: Danke! :danke:

Re: Dauerhaft eingeschaltetes Rücklicht

Verfasst: 14.04.2018, 20:19
von plattenspieler99
Moin, an welchen Teil der Rückleuchte muss ich denn? Ich seh zwar die Bilder, erkenne aber nicht, ob es der Teil im Kofferraumdeckel oder im Kotflügel ist. Ich rede vom 2er FL. Hätte auch gerne die Rückleds mit dem Tagfahrlicht leuchten. Wer kann helfen???

Re: Dauerhaft eingeschaltetes Rücklicht

Verfasst: 14.04.2018, 21:32
von Olav_888
Naja, da, wo du es leuchten lassen willst. Beim vFL einfach, da leuchtet nur das Rücklicht am Kotflügel

Re: Dauerhaft eingeschaltetes Rücklicht

Verfasst: 15.04.2018, 07:34
von plattenspieler99
Dann mach ich nur den Teil im Kotflügel, das wird reichen und die Verkabelung ist einfacher. Danke schön für die Idee.
Gruss Michael

Re: Dauerhaft eingeschaltetes Rücklicht

Verfasst: 15.04.2018, 08:23
von Peter2
Ähhh, Entschuldigung, vielleicht hab ich jetzt was übersehen, aber wozu braucht man dauerhaft eingeschaltetes Rücklicht. Weil man's kann, oder wofür ist das gut? Ich wüßte im Augenblick keine, aber auch gar keine Situation, wobei mir das eine Erleichterung wäre. Oder ist das einfach nur so ein ?!??!? , wie die Kurbelwellenbeleuchtung. :ahh:

Re: Dauerhaft eingeschaltetes Rücklicht

Verfasst: 15.04.2018, 10:02
von Olav_888
Zur Sicherheit? Seit dem ich das habe, werde ich nicht dauernd auf der BAB angeblinkt, nur weil ich bei Sonnenuntergang immer noch mit TFL fahre. Ob due es brauchst oder nicht, das bleibt Dir überlassen, gesetzlich vorgeschrieben ist es nicht. Und wie man sieht, es gibt ein Handvoll Besitzer, die das interessiert :cool:

Re: Dauerhaft eingeschaltetes Rücklicht

Verfasst: 15.04.2018, 10:06
von auris-anton
Peter2 hat geschrieben:_Ich wüßte im Augenblick keine, aber auch gar keine Situation, wobei mir das eine Erleichterung wäre_
Deine Blinkanlage, Dein Bremslicht, Dein Tagfahrlicht ist auch keine Erleichterung für DICH! :cool:

Re: Dauerhaft eingeschaltetes Rücklicht

Verfasst: 15.04.2018, 13:29
von Peter2
Jetzt war ich auf dem falschen Dampfer. War im Geist auf "Rückfahrlicht" - also wie beim Rückwärtsgang. Rücklicht kann natürlich Sinn machen, wobei in Tunneln und diversen Situationen eh das Fahrlicht angeht und damit auch das ... (nicht der Rückfahrscheinwerfer) :ahh: