Der Antriebsstrang im Prius funktioniert gleich bzw. ist im Falle des Prius 3 der selbe wie im Auris, wobei der Auris wohl mit dem FL eine überarbeitete Hybridsystem-Steuerung bekommen hat.MR8 hat geschrieben:Denn mir war der Gedanke nahe mit zurückgewonnener Energie zu fahren und nicht durch versteckten Verbrennerantrieb.
Oder hatte ich etwas verkehrt verstanden? Beim Prius wurde mir das so angezeigt, das nur durch Rollen oder Bremsen die Akkus geladen werden. Ist das beim Auris anders?
Das Hybrid-System verfolgt folgende zwei grundsätzliche Gedanken:
1. Der entschiedenste Punkt ist es, den Schadstoffausstoß zu reduzieren (ein Punkt, der gerne ignoriert wird, der jedoch den essenzielle Punkt des HSD darstellt und dazu mit ein Grund sein dürfte, warum keine Benzindirekteinspritzanlage verbaut wird).
2. In Verbindung mit Punkt 1 folgt hieraus auch eine Verbrauchsreduzierung (der Punkt, den die meisten wohl interessiert).
Dies wird u.a. erreicht durch:
1. Den im Atkinson-Kreisprozess betriebenen Benzinmotor mit Saugrohreinspritanlage.
2. Möglichst schnelles Aufwärmen des Abgasreinigungssystems aber auch Verbrennungsmotors (daher läuft dieser anfänglich möglichst vom Antrieb abgekoppelt - wenn du in der Aufheizphase Leistung abforderst, zieht es den HV-Akku leer, weil das System versucht den Motor zu entlasten, u.a. auch wegen den in der Phase anderen Ventilsteuerzeiten).
3. Energie, die sonst in z.B. Wärme an die Umgebung abgegeben wird (Bremsen, EHR) möglichst zurück zu gewinnen.
4. Den Verbrennungsmotor durch das Hybridsystem zu unterstützen (z.B. Beschleunigen oder Geschwindigkeit halten) bzw. den für die aktuelle Lastanforderung am effektivsten Fahrmodus (Verbrenner alleine, Verbrenner+HSD, HSD alleine) zu wählen.
5. In Verbindung/Bezug zu 2. wird bei der Nutzung des Verbrennungsmotors dank der stufenlosen Übersetzung versucht, den Motor möglichst im Bereich des sweetspot (Punkt der höchsten Effizenz) bzw. in dem Lastbereich zu halten, der hinsichtlich Schadstoffausstoß am besten ist. Dabei wird vom Verbrennungsmotor kommende und für den Antrieb nicht benötigte Energie zum Aufladen des HV-Akkus (Hochvolt) genutzt (d.h. du lädst in der Tat durch Nutzung des Verbrennungsmotors im Nieder- und Teillastbereich oder bei bei stehendem Fahrzeug in der Aufheizphase den HV-Akku).
6. Weitere Effizienzverbessernde Maßnahmen, wie z.B. eine stufenlos Lastgesteuerte Klimaanlage bzw. Kompressor.
7. Technische Auslegung des Motors auf sehr dünne Laufleichtöle.
Sollte, wie schon erwähnt wurde, der Ladezustand des HV-Akkus einen Schwellwert unterschreiten, so wird das System den Verbrennungsmotor dazu nutzen (auch wenn er gerade nicht gebraucht wird z.B. beim Warten an der Ampel oder Stau), den HV-Akku wieder über einen zweiten Schwellwert aufzuladen. Dies geschieht zum Schutze des HV-Akkus vor Tiefentladung. Sollte es zu einer vom System erzwungenen Aufladung des HV-Akkus kommen, ist dies eher schlecht hinsichtlich Verbrauch und sollte entsprechend vermieden werden (d.h. den Akku nicht erzwungener Maßen leer fahren - Ausnahme kann hier z.B. sein, daß man eine Strecke bergab den Wagen dann eh gleich rollen lässt. In dem Fall kann es sinnvoll sein, den Akku vorher möglichst leer zu fahren, jedoch nicht so leer, daß der Wagen vor Erreichen des Gefälles eine Zwangsaufladung startet).
Grüße ~Shar~