Bluenova hat geschrieben:Stimme ich im Bremsfall nicht zu. Wenn ich bei einem V1 Auto von 80 auf Null bremse ist 100% der Energie verloren egal ob ich das gemächlich oder als Vollbremsung mache. Bei einem wie du es nennst V2 Auto erreiche ich mit einer vorausschauend gemächlichen Verzögerung eine grösstmögliche Rekuperation der Energie. Bei einer abrupten Bremsung verdirbt die 27kW Begrenzung den Spass und die Energie ist analog V1 Auto ebenfalls verloren. So gesehen ist vorausschauendes Fahren/Bremsen bei V2 Autos doppelt wichtig, damit ein Hybrid seinen Job immer erledigen kann.
Da will ich noch mal einhaken denn ich denke teilweise (schwankender Akkuwirkungsgrad, abrupte Bremsung) hast Du Recht, aber die Grundaussage halte ich für nicht zutreffend:
1) klar, wenn der Akku bei 80% ist, dann ist Schluß mit regenerativem Bremsen, d.h. Auto 1.0 = Auto 2.0. Deshalb schrieb ich ja am Anfang von dieser notwendigen Bedingung.
2) Sobald ich aber nur etwas von der Verzögerungsenergie in den Akku bekomme gleicht mir das Auto 2.0 diese Bremsverluste mit dem jeweiligen Umsetzungswirkungsgrad (Hin- und Rückweg, also wieder zu den Rädern) aus. Und das passiert eben einfach dadurch dass es ein Auto 2.0 ist. Das heißt aber auch, dass ich als Fahrer nur den Energieanteil durch vorausschauendes Fahren "retten" kann, der nicht schon vom Auto selbst gerettet wird. Ich will es mal als Beispiel darstellen:
a) Auto 1.0: wirklich jede Bremsung wurde vorher mit einem Benzinverbrauch bezahlt
b) Auto 2.0 (Akku schon voll, 80%): es kann nichts regeneriert werden. Wie im Auto V 1.0 wird jede Bremsung dann mit dem vorherigen Benzinverbrauch bezahlt weil nichts ist rekuperabel.
c) Auto 2.0 (Akku < 80%, Notbremsung): wie b), d.h. wie bei Auto 1.0, Rekuperation ist laut Toyota abgeschaltet.
d) Auto 2.0 (Akku < 80%, Bremsverzögerung >27kW): 27kW gehen in den Akku, was darüber hinaus geht ist verloren. Und da gebe ich Dir Recht, der hohe Strom in den Akku bedeutet einen schlechteren Wirkungsgrad. Der Innenwiderstand des Akkus steigt dabei.
e) Auto 2.0 (Akku < 80%, Bremsverzögerung =27kW): 27kW gehen in den Akku, nichts wird über die Bremsscheiben vernichtet. Was bleibt ist der hohe Strom in den Akku. Das bedeutet einen etwas schlechteren Wirkungsgrad (aber sicher nicht dramatisch schlechter) durch den steigenden Innenwiderstand des Akkus bei den höheren Strömen.
f) Auto 2.0 (Akku < 80%, Bremsverzögerung <27kW): die gesamte Bremsenergie geht in den Akku, nichts wird über die Bremsscheiben vernichtet. Der Umwandlungswirkungsgrad von kinetischer Energie in "chemische" Energie im Akku ist bei niedrigen Strömen am höchsten.
Von a) nach f) steigt der Rekuperationswirkungsgrad an. Das ist der Teil, um den man sich keine Sorgen machen muß, das Auto macht das einfach. Durch mein Fahrverhalten kann ich aber versuchen, dass ich mich häufig in "f" befinde.
Das bedeutet eben dann dass man auch beim HSD möglichst vorausschauend fahren sollte. Aber es bringt nicht soviel als bei einem Auto das selbst gar nichts "tut".
Bei einer niedrigen Stromstärke "tut" das Auto 2.0 mehr da der Hybrid maximal rekuperiert. Der Fahrer kann dann automatisch weniger "tun". Die Summe ist maximal 100%.
Ich hatte einmal den Wirkungsgrad gemessen und für den "Strom Hin- und Rückweg" 50% ermittelt. Wie stark dieser Wert durch eine unterschiedliche Stromstärke schwankt kann ich nicht sagen. Es gibt aber Innenwiderstandsmessungen vom ANL (Argonne National Laboratory) in den USA. Kann man als pdf im Internet finden, zusammen mit dem Suchbegriff "Prius 2010", wenns interessiert.
Gruß alupo