Eddie71 hat geschrieben: ↑25.02.2019, 15:17
Aber, in diesem Forum scheint der überwiegende Anteil der User FÜR ein Limit zu sein. In anderen Foren…. manmanman… Da glaubt man das eine Begrenzung auf der Autobahn gegen die Menschenwürde ist.
Das wundert mich kein bischen. Die Autoforen sind kein Maßstab. Dort tummeln sich Autofreunde. Wer seine Karre nur zum Fahren benötigt, der fährt einfach und schreibt nicht groß drüber. Dass hier dennoch viele für ein Limit sind, erkläre ich mir so, dass Auris und Konsorten eben eher Nutzfahrzeuge sind, als Spielzeuge. Geht man in Sportwagenforen, wirst du keinen Befürworter finden.
Ich bedaure es sehr, dass wir kein Limit haben. Nicht, dass ich dadurch nicht auch eingeschränkt wäre - aber ich würde es hinnehmen, der höheren Verkehrssicherheit wegen. Man muss sich nur mal die Unfallstatistiken ansehen zwischen Schweiz und Deutschland (bei gleichen Verkehrsdichten) Das ist bei tödlichen Unfällen ein Faktor 3! Auch hier in der Gegen hat es am Wochenende wieder jemanden erwischt, der in einen Unfall verwickelt war, wo sich eine ganz Kette an Audis und BMWs gejagt haben muss.
Richtig wäre eine europäische Harmonisierung! Da sich unsere Regierung wieder aus einem bunten Haufen zusammensetzt, der von der Autoindustrie gesteuert wird, dürfte es noch lange dauern, bis wir zu einer sinnvollen Verkehrspolitik kommen. Es wird gejammert, dass das Limit angeblich nur 3% Energie einspart. Das ist natürlich vollkommen daneben, weil es eben die schweren Fahrzeuge sind, die leichter sein könnten, wenn man nicht mit 200er Autos rechnen müsste. Und die Motoren würden generell weniger verbauchen, wenn man sie für Tempo 100 auslegen würde, weil man zwischen 50 und 130 fährt. So sind viele Motoren 30%-50% zu stark und zudem noch auf Drehzahl getrimmt. Einige Fahrzeug lassen ihre Getriebe nicht einmal durch den optimalen Punkt im Muscheldiagram gehen, damit sie beim Durchschalten die besseren Beschleunigungswerte haben.
Würde man konsequent auf Umwelt- und Lärmschutz hinarbeiten, dann würde man mit 120 anfangen und mittelfristig auf Tempo 100 kommen. Dann reichen Hybride mit 75PS und 50PS Elektroleistung, die überwiegend im KERS-Betrieb arbeiten, also Ampeln kompensieren. Wenn dann das Auto nur 30 fährt, würde es auch entsprechend wenig Treibstoff verbrauchen.
Wenn ich mir allein schon die Bilanz des neuen Corolla ansehe und die beiden Motoren, die angeboten werden, dann hat die stärkere Version pauschal fast 10% Mehrverbauch, nur weil er mehr leisten "könnte" und nach oben mehr Dampf hat. Sicher macht der dann die Steigung mit 120 einfacher und sparsamer, während meiner weich wird und hochtourig dahren muss, aber während 95% der Fahrzeit ist die Kraftmaschine eben ungenutzt und verbrät mehr Benzin.
Wir fahren alle Autos, die Muskeln haben, wie Bodybuilder, schieben aber meist nur einen Einkaufswagen. Und warum: Weil wir alle 3 Wochen mal auf der Autobahn mit Vollgas den Berg hochrennen wollen, statt ihn hochzugehen.
Ich denke, dass das Problem einfach eine Gewöhnung an PS ist, die von der Autoindustrie auch durch viele PS-Magazine im Fernsehen gepuscht wird. Da zählt nur, wer in "Tests" schneller von A nach B kommt. Würde man mal die Kostenbilanz für die Fahrzeug aufstellen, sieht es anders aus. Allein der stärkere Motor würde bei einem Durchschnittsfahrer über 100,- an Mehrkosten für den Treibstoff machen, zgl der Anschaffung von 200,- pro Nutzungsjahr. Aber unsere Autoindustrie hat sich verrannt und auf PS-Boliden gesetzt. Die müssen jetzt abgesetzt werden. Daher muss man weiter rumrasen können. Dass die meisten das gar nicht tun und nicht wollen, interessiert nicht.
Es wird Zeit, dass sich die Vernüftigen zusammentun und das gegen den Willen der Politiker durchsetzen.