Autobahn - Rücksichtsnahme

[Daniel112]

Hi,
auskennen tu ich mich damit nicht unbedingt, habe aber meine eigenen Erfahrungen mit unserer Justiz gemacht.
Nun zu der angeblichen Beleidigung. Mir ist mal so ein Hornochse über den Fuß gefahren und da ist mir dann das Wort Arschkeks rausgerutscht.
Er verstand in seinem Fahrzeug, mit geschlossenen Fenstern! und laufendem Motor!, Arschloch.
Keine Zeugen, nur unsere Aussagen.
Der Gegner war ein ca. 2 Meter großer, stämmiger Mann in den 40ern.
Er sagte aus, das er Angst um sein Leben hatte. .irre .denken
Ich fragte erst mal die freundliche weibliche Berufstrantüte ob sie den Mann gesehen hat.
Naja, das Ende vom Lied war, nach der Gerichtsverhandlung, 30 Tagessätze à 5€.
War zu dem Zeitpunkt auch noch Schüler.
Der Tagessatz kann sogar bis auf 10€ hoch gehen hat mein Anwalt gesagt.

[Oll1]

Hey!
Wollte euch nur kurz mitteilen, dass das Verfahren nun eingestellt wurde gegen mich

[laurooon]

Hey!
Wollte euch nur kurz mitteilen, dass das Verfahren nun eingestellt wurde gegen mich

Schwein gehabt!

Glückwünsch von mir!

MfG
laurooon

[j4ck_5ull4y]

.top

Ja, Glückwunsch. Und hoffentlich ereilt dich so etwas so schnell nicht wieder.

Gruß
Marcel

[caelius]

Hallo,

da's hier ganz gut passt, schreib' ich meine Frage mal hier rein; vielleicht kennt sich ja wer mit dem österreichischen Recht gut genug aus, um mir einen Ratschlag geben zu können. Und zwar ist mir eben Folgendes passiert:

Ich war auf der Autobahn unterwegs, in der 100er Zone und hab' gerade mit 110 jemanden überholt, als von hinten plötzlich ein schwarzer Golf III ankam, mir bis auf einen halben Meter auffuhr und noch dazu versucht hat, mich links der linken Spur noch zu überholen. Da just in dem Moment das Auto vor mir links geblinkt und schon leicht nach links rüber gezogen hat, musste ich natürlich in die Bremse treten, um nicht mit dem zu kollidieren, wodurch mir die zwei Vollidioten hinter mir um ein Haar in den Kofferraum gerast wären. So, nachdem ich den Überholvorgang abgeschlossen hatte (nach wie vor mit dem Golf im Genick) hab' ich rechts geblinkt und mich wieder eingereiht, woraufhin der Golf an mir vorbeigezogen ist, anschließend direkt vor mir nach rechts rübergezogen ist und eine Vollbremsung hingelegt hat; hätte der Auris nicht die besseren Bremsen gehabt, wär' ich dem voll reingepfiffen mit etwa 70 km/h.

Ich war natürlich total aufgelöst, zum einen vor Wut, zum anderen vor Schreck und hab' gezittert wie ein Baum bei Sturm. Hatte aber zum Glück das Handy an der Windschutzscheibe hängen (Navi!), wodurch ich es geschafft habe, den Golf inklusive Kennzeichen und genauer Tatzeit zu fotographieren.

Bin nun echt am Überlegen, ob ich morgen direkt zur Polizei marschiere und das A-Loch anzeige; schließlich war das gleich dreifach gefährlich. Mein Bruder ist bei mir mitgefahren, im Golf saßen zwei etwa 19-20 Jahre alte Jungs. Das Problem ist, dass ich - nach ihrer Vollbremsung - so geschockt war, dass ich ihnen im Affekt den Mittelfinger und Vogel gezeigt habe; war dumm im Nachhinein, aber wie gesagt - ich war total aufgelöst. Lichthupe hab' ich nicht betätigt und ich bin ihnen dann auch nicht knapp aufgefahren.

Was glaubt ihr? Soll ich das Risiko einer Gegenanzeige eingehen? Ich weiß nicht, ob sie den Mittelfinger überhaupt gesehen haben und außerdem kennen mich die Leute von der Polizei (hab' da mal gearbeitet), also wird's wohl im Zweifel ganz gut für mich ausschauen, aber naja.

Wie gesagt: hab' ein gutes Foto vom Fahrzeug (auf dem er übrigens schon dem Nächsten im Kofferraum klebt!), den Tatzeitpunkt und einen Zeugen.


Danke euch und sorry für das wirre Geschreibsel, aber ich zittere noch immer.

[j4ck_5ull4y]

Also es ist schwer zu sagen, aber wenn er deine Aktion auch mitbekommen hat, so würde ich auf eine Anzeige verzichten. Da du für deine spontan Aktion auch zur Kasse gebeten wirst.

[HolgiHSK]

Also in Deutschland wäre das ganze denke ich unter dem Punkt der Nötigung aufzufassen.

Mit der Anzeige ist es immer so ein Ding, je nachdem was man denen nachweisen kann.
In meinen Augen ist ein solches Verhalten des Golf-Fahrers schwerwiegender als das der Beleidigung (Mittelfinger und Vogel zeigen).
Nur wenn der Golf-Fahrer dann sagt, da wäre nicht gewesen könnte es darin enden dass Aussage gegen Aussage steht.

Könntest ja mal bei der Polizei nachfragen, wie die zu der Sache stehen.
Wenn du Chancen auf Erfolg hast würde ich die auf alle Fälle anzeigen, da das schon sehr waghalsig war deinen Schilderungen nach....

Beim nächsten Male knallt es dann vielleicht und es kommt noch wer zu Tode, nur weil ein paar Idioten meinen einen auf starke Jungs zu machen.

[Oll1]

So Leute liebe ich ja...

Wie Holgi es schon sagte, in Deutschland wäre das schwere Nötigung, evtl sogar im Tatzusammenhang mit gefährlichem Eingriff in den Straßenverkehr.
Für eine Anzeige ist wichtig, dass du den Fahrer bei einer Gegenüberstellung evtl erkennen kannst, ihn aber zumindest genau beschreiben kannst (Haarfarbe, ca. Größe, etwaige Körperstatur, Brille?, ca. Alter, etc..). Ansonsten kann ihm nicht nachgewiesen werden, dass er das Fahrzeug geführt hat und das Verfahren wird mit der Begründung eingestellt, dass kein Täter ermittelt werden konnte. So ist es zumindest in Deutschland.

Ich würde mir das mit der Anzeige wirklich gut überlegen. Du musst persönlich wissen, was dir wichtiger ist

a) einen solchen Idioten (im Falle einer Verurteilung) mal merken zu lassen, was er da veranstalltet und ihn zumindest für eine Zeit aus dem Straßenverkehr zu verbannen und somit in Zukunft andere Menschen vor diesem Fahrer schützen zu können

aber

b) kostet es enorm viel Zeit und Nerven. Ein solches Verfahren kann sich sehr sehr lange ziehen (evtl Gerichtsverfahren, etc...). Wenn dir Situation a) der Aufwand wert ist, mach es! Dafür solltest du dir aber relativ sicher sein, was den Fahrer angeht und was die Verurteilung angeht. Denn wenn du ihn jetzt anzeigst, er bekommt einen netten Brief von Polizei oder Staatsanwaltschaft ist er vielleicht im ersten Moment schockiert, doch spätestens wenn das Verfahren aus mangel an Beweisen eingestellt wird, wird dieser Fahrer merken, dass sein Verhalten keinerlei Konsequenzen nach sich zieht und sich weiterhin so, wenn nicht sogar noch extremer Verhalten!

Im Endeffekt wird es nämlich auch so sein, dass Aussage gegen Aussage stehen wird und letzendlich die Glaubwürdigkeit der Zeugen ausschlaggebend sein wird. Gut ist es in einem solchen Fall sich Kennzeichen von Fahrzeugen im Umfeld, die das mitbekommen haben könnten ebenfalls zu merken, um noch einen weiteren unbeteiligten als Zeugen zu haben. Das ist in der Realtität aber leider sehr schwer.

Mit dem Mittelfinger würde ich mir keine großen Sorgen machen. Er hatte einen Zeugen, du hattest einen Zeugen. Ihr sagt beide aus, ihr hättet aufgrund der entstanden Gefahrensituation beide herumgefuchtelt, dabei hätte aber keiner von euch eine bewuste beleidigende Geste gemacht und ihr bestätigt gegenseitig beim anderen keine wahrgenommen zu haben. Ich spreche da aus Erfahrung .cool

Gruß Julian