Alles was hier beschrieben wird stellt eine technische Möglichkeit der Manipulation des Motormanagements dar. Weder der Autor noch der Betreiber des Forums übernimmt Haftungen beim Nachbau und Einsatz dieser Technik. Aufgrund des Eingriffes kann es zu Störungen oder zur Zerstörung im oder am Motormanagement, Motor oder Hybridsystem kommen. Wer dies einbaut übernimmt selbst die Haftung dafür. Ebenso kann dies zu einer Veränderung des Abgasverhaltens führen, was je nach lokalem Recht eine Straftat darstellen kann. Auch dafür übernimmt weder der Autor und noch der Betreiber des Forums eine Haftung.
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In diesem Artikel möchte ich euch eine Möglichkeit der Manipulation des Motormanagements vorstellen, welches verhindern soll, dass der Motor bei niedriger Temperatur in den Flammenwerfermodus geht (State 1). Dazu wird ein sogenannter ECT-Adjuster bzw -Spoofer verbaut. Ziel dieses Spoofer ist dem Management eine falsche Motortemperatur zu vermitteln. Die technischen Grundlagen dazu habe ich zu 99% von der Webseite http://priuschat.com erhalten, gerne gebe ich bei Bedarf die notwendigen Links mit dazu.
technischer Aufbau Kühlmittelsensor:
Ich hole mal ein wenig weiter aus. Der Kühlmittelsensor ist ein sogenannter Thermistor oder auch Heißleiter. Dies bedeutet, das er je heißer er wird umso einen geringeren Widerstand hat und dies nicht linear, sondern logarithmisch. Da er an einem 5V-Potential in Reihe zu einem Festwiderstand geschaltet ist, ergibt sich daraus eine temperaturabhängige Spannung über dem Thermistor, welche von einem Analog-Digitalwandler für die Motorsteuerung zu einer Temperatur ausgelesen wird. In dem Chat habe ich folgende Widerstandswerte gefunden:
Festwiderstand: ~2,5 kOhm
Thermistor: 156 kOhm @-40°C, 1085 Ohm @40°C, 430Ohm @70°C, 240 Ohm @ 90°C, 79 Ohm @140°C
Daraus ergeben sich folgende Spannungen über dem Thermistor
Spannung: 4,92V @-40°C, 1,51V @40°C, 0,73V @70°C, 0,43V @90°C, 0,15V @140°C
Der Spoofer:
In dem Chat fand ich nun verschiedene Möglichkeiten, angefangen von einem einfachen (einstellbaren) Widerstand parallel bis hin zu komplexen Schaltungen mit Mikroprozessor. Die Jungs hatten sich mehr darauf beschränkt den State4, also Temperatur größer als 72°C, zu erreichen als den State1 zu vermeiden. Im Gegenteil wurden hier eher die Schaltungen bevorzugt, welche erst ab 40°C anfangen zu regeln um den Motor zu schonen und einen absoluten Kaltlauf zu vermeiden. Da die Steuerung ja denkt, das der Motor wärmer ist, wird dieser nicht entsprechend dem Kaltlauf mit Benzin und Luft versorgt. Dies ist natürlich zu beachten, also ein scheinbar warmer Motor bei Minustemperaturen wäre evtl sehr ungünstig.
Nun stand ich da, eine einfacher paralleler Widerstand hätte für meine Bedürfnisse ausgereicht, schließlich wollte ich ja nur den State 1 so gering wie möglich halten. Hat aber in meinen Augen einen ganz großen Nachteil, er hört nicht auf den Widerstand zu manipulieren, d.h. bei realen 90°C steht da dann halt etwas von 95, 100 oder 105°C, je nach Justierung. Die Schaltung mit dem Mikroprozessor soll dies zwar dann auch nach und nach raus regeln, aber da war mir der Aufwand einfach zu hoch und durch das Fehlen der Beeinflussung im niedrigen Bereich war es eigentlich auch nicht das was ich mir vorstellte. Als ich nun jedoch die zu erwartenden Spannungen berechnet hatte fiel mein Blick auf die 0,7V bei etwas über 70°C und ich hatte die Lösung: Ich schalte einfach einen Widerstand und eine Diode in Reihe und dies dann parallel zu dem Thermistor. So eine Halbleiter-Diode hat nämlich den Vorteil, das bei Stromfluss über ihr immer eine Spannung von rund 0,7 abfällt. Somit kann eine solche Schaltung die Temperaturinformation auch nur bis ~70°C beeinflussen, alles was darüber geht ist dann original. Ebenso schleicht sich diese Beeinflussung heraus, so das die Steuerung auch keinen "Verdacht" schöpft. Somit sieht meine Schaltung relativ einfach aus, eine einfache Diode und ein Spindelpotentiometer mit 2,5 kOhm über einen Schalter parallel zum Thermistor angebracht, Kostenpunkt bei maximal 5€

Einbau:
Ich empfehle ab hier als Werkzeug: Spannungsmesser für 0-14V, Torque oder ScanGauge für die Temperaturanzeige, eine Nähnadel
Tja, das hätte so schön einfach sein können, in dem Chat die Anweisung gefunden, das der Thermistoranschluß beim Prius III im Motorraum an der Steuerungsbox am Pin 64 sich befindet. Da wir ja die Antriebseinheit vom PIII haben, ........ Dachte ich, nur leider ist der Pin 64 leer, kein Kabel dran. Was nun? Also dachte ich mir, weißt ja den Widerstand, nimmst das Messgerät und klingelst ihn mal aus, sind ja nur rund 100 Pins. Nur einwas habe ich nicht bedacht, laut Priuschat ist der Thermistor nicht direkt gegen Masse geschaltet, sondern kommt die Masseleitung von dem zurück zum Steuergerät und wird erst hier auf Masse gelegt. Somit ist der Widerstand von dem Pin gegen die Masse natürlich unendlich solange der Stecker gezogen ist. Also neuer Plan: Stecker wieder angeschlossen und auf Spannungssuche gegangen. Dazu wirde eine Nähnadel missbraucht, mit der man an den Kontakten soweit herunter stechen konnte, so das man ohne das Kabel zu verletzen messen kann, schließlich hatte ich dann ein paar Pins gefunden und in Zusammenspiel mit Torque habe ich dann auch einen gefunden, der die notwendige Änderung beim Warmlaufen aufwies. Nun noch schnell die Gegenprobe, Widerstand parallel, in Torque ändert sich die Temperatur -> Treffer. Es ist der Pin 93, das weiße Kabel
Es wurde von mir ein Kabel durch den Türrahmen in den Motorraum gelegt. Aktuell habe ich den Kontakt im Stecker immer noch mit der Nähnadel hergestellt, eigentlich sollte dies mit einem Stromdieb geschehen, aber dieser Testaufbau mit der Nadel ist so effektiv, das ich mir das nochmal überlege. Schließlich ist so ein Stromdieb immer eine Beschädigung der Ader, welche ich so nicht habe, der Rückbau wäre einfacher. Nun einfach nur noch einen geeigneten Massepunkt finden und ein Plätzel für den Schalter. Aktuell fliegt der bei mir noch rum, mal sehen wo ich ihn endgültig platziere


Justage:
Mein Gedanke war, dass ich nach und nach den Spoofer justiere, Ziel ist für mich, das bei 0-5°C dem System 40°C vorgegaukelt werden sollen, noch tiefer will ich aus Angst um den Motor dann doch nicht gehen. Dazu ist natürlich notwendig, dass man sich die Temperatur aus dem OBD ausliest, da wir ja keine Anzeige diesbezüglich haben.
Fazit:
Es ist wunderbar, kein Flammenwerfermodus am Anfang, er geht direkt in den State2/3, mein Benzinverbrauch blieb dementsprechend heute früh bei 5km und 13°C bei einem Schnitt von unter 4l/100km. Bisher ist mir auch noch kein Problem weiter aufgefallen, gestern bei 5°C klang der Motor mal etwas brummig, aber wirklich nur kurz. Ich muss mal sehen, wenn es wieder kälter sein sollte, dann muss ich den mal feiner justieren
Hinweis:
Einen Hinweis habe ich noch, der Stecker am Steuergerät l#sst sich siemlich doof öffnen, da der Deckel etwas dicker ist als der Hebel. Nach dem ich meinen Zerbrochen habe ist mir aufgefallen, dass man diesen im geöffneten Zustand nach oben ziehen kann. Dann muss man nur noch den Deck an den beiden klipsen vorne vorsichtig lösen und kann ihn dann komplett abziehen. Das wieder zusammenbauen ist etwas für Puzzelfans.